Einen «Trumpquake» («Trump-Beben») nennt der geopolitische Analyst Pepe Escobar die US-Präsidentschaftswahl. Auf der Nachrichtenwebsite der Strategic Culture Foundation stellt er fest, dass diese seismische Verschiebung die Demokraten regelrecht weggefegt und ihre Agenda auf den Kopf gestellt hat.
Escobar zufolge hat der Schwerpunkt der Regierung Biden-Harris auf globalen Konflikten viele Wähler verprellt. Insbesondere seien das der Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine und die Unterstützung von Israels Krieg in Gaza. Die Regierung habe mit ihrer Außenpolitik die Spannungen mit den Großmächten verschärft. Gleichzeitig habe sie sich nicht um die innenpolitischen Probleme der USA gekümmert.
Der Journalist prognostiziert einen isolationistischeren, aber strategisch aggressiveren Ansatz unter Trump. Dies würde wahrscheinlich eher selektive, gezielte Militäraktionen als groß angelegte Kriege bedeuten. Trump könnte die wirtschaftliche und hybride Kriegsführung verstärken, insbesondere gegen die BRICS-Staaten und die Länder des globalen Südens. Escobar erläutert:
«Das Trump-Beben wird – wenn man es für bare Münze nimmt – den US-Dollar noch mehr zur Waffe machen; Trump hat offiziell damit gedroht, jede Nation auf die schwarze Liste zu setzen, die andere Währungen für den internationalen Handel verwendet. Die BRICS- und BRICS+-Partner haben es registriert, und das wird die Erprobung aller Modelle im BRICS-Labor beschleunigen und zu einem vielschichtigen alternativen Handelsabwicklungssystem führen.»
Die drängende Frage ist laut Escobar, ob Trump «das tut, was seine superreichen Geldgeber von ihm erwarten»: Mike Pompeo «und ähnliche Gangster» für Schlüsselpositionen zu ernennen und in den Krieg Israels gegen den Iran und die Achse des Widerstands zu investieren.
Pompeo war CIA-Direktor und Außenminister während Trumps erster Amtszeit. Sein Einfluss würde gemäß dem Analysten eine weiterhin harte Haltung gegenüber dem Iran, China und Russland bedeuten. Aufpassen müsse auch Brasilien:
«Trumpquake wird nicht zulassen, dass ein wirklich souveränes BRICS-Mitglied seinen Einfluss im Globalen Süden in der ‹westlichen Hemisphäre› ausbaut.»
Kommentare