Die Bundesregierung will mit einem sogenannten Immunitätsausweise jene kennzeichnen, die vermeintlich gegen Covid-19 immun sind, und somit jene ausgrenzen, die sich gegebenenfalls nicht haben impfen lassen.
Wie weit die Pläne der Regierung Merkel gediehen sind, lässt sich anhand der Reaktion von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) erahnen. Einem Bericht im Ärzteblatt zufolge sähe diese dem Ausweis mit Skepsis entgegen — doch nur, weil das Dokument die Immunität nicht wirklich belegen würde.
«Ist es denn wirklich so, wenn ich einmal erkrankt war, dass ich dann immun bin, was ja ein solcher Ausweis suggeriert», habe die SPD-Politikerin gesagt, und:
«Da sind viele grundrechtliche Fragen, auch datenschutzrechtliche Fragen zu klären. Das ist ein sehr, sehr sensibles Thema».
Das Thema ist aber auch aus vielen anderen, auch ethischen Gründen heikel. Diese werden aber im Moment in der Politk nicht diskutiert, auch nicht dieser Aspekt: 80 Jahre nach Zusammenbruch des Nazi-Regimes in Deutschland denkt die Bundesregierung über die Einführung von stigmatisierenden Ausweisen nach.
Impfzwang durch die Hintertür?
Tatsächlich käme die Einführung des Immunitätsausweises einem indirekten Impfzwang gleich. Denn auf diese Weise ließen sich Menschen ohne Impfung sofort erkennen, und von bestimmten Veranstaltungen, Reisen oder Berufen ausschließen. Im Umkehrschluss würde nur die umstrittene Genimpfung zur dokumentierten vermeintlichen Immunität führen — ohne die ein normales Leben nicht mehr möglich wäre.