Mit dem Sieg Donald Trumps bei den US-Wahlen 2024 scheint sich die politische Landschaft der USA erneut dramatisch zu verändern. Doch wie Catherine Austin Fitts in einem ausführlichen Interview erklärt, geht es um weit mehr als nur um den Wahlkampf oder den Wahlsieg selbst. Die wahre Herausforderung beginnt jetzt – und sie ist komplexer, als viele sich vorstellen.
Fitts ist die Herausgeberin des Solari Reports, eines kritischen Finanzblogs. In der Coronazeit hatte sie sich mutig dem Mainstream entgegengestellt.
Laut Fitts, im Interview mit dem niederländischen Sender blckbx, ist der Wahlsieg Trumps ein klarer Auftrag für «große Veränderungen», doch diese Veränderungen werden nicht einfach zu erreichen sein. Trump muss nun mehr als 1000 Schlüsselpositionen in seiner Administration besetzen – eine Aufgabe, die ihm alles abverlangen wird. Und dabei steht er nicht nur gegen die politische Opposition, sondern auch gegen die weit verzweigten Netzwerke des sogenannten «tiefen Staates», die nach wie vor ihren Einfluss wahren wollen. Und vor seiner Amtseinführung im Januar hat er keine Entscheidungsgewalt.
Ein Thema, das in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen wird, ist die Außenpolitik. Die geopolitische Lage ist angespannt: Der Krieg in der Ukraine, die Konflikte im Nahen Osten und die Möglichkeit eines Krieges im Iran werfen dunkle Schatten auf die Zukunft der USA. Doch wie Fitts betont, haben viele Menschen, die Trump gewählt haben, ein klares Anliegen: Sie wollen weniger Krieg und mehr Fokus auf Handel und Diplomatie.
«Viele Menschen, die für Trump gestimmt haben, haben das aus dem Wunsch heraus getan, dass die USA sich aus den Kriegen zurückziehen und stattdessen wirtschaftliche und diplomatische Lösungen suchen», sagt Fitts.
Doch der Druck, weiterhin militärische Interventionen zu rechtfertigen, wird enorm sein. Trump wird sich nicht nur mit internationalen Konflikten befassen müssen, sondern auch mit den Interessen der mächtigen Militär- und Rüstungsindustrie, die auf die USA als militärische Supermacht angewiesen sind.
Fitts erinnert daran, dass Trump vor seiner ersten Amtszeit angekündigt hatte, die «Kennedy Files» – geheime Dokumente zu den Umständen rund um die Ermordung von Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 – zu veröffentlichen. Doch diese Ankündigung wurde nie umgesetzt. Nun, nach seiner Wiederwahl, könnte die Veröffentlichung dieser Akten politische und kulturelle Erschütterungen auslösen. Wird Trump diesmal den Mut finden, diese längst überfällige Entscheidung zu treffen?
Die Frage, die sich in Bezug auf Trumps zweite Amtszeit immer wieder stellt, ist: Wird er den «tiefen Staat» bekämpfen oder ihn weiter stärken? Fitts macht klar, dass dies eine der entscheidendsten Fragen ist, die die künftige US-Politik prägen wird. Der «tiefe Staat» – also die nicht gewählten, aber mächtigen Akteure in der Verwaltung, der Finanzwelt und den Geheimdiensten – ist eine der größten Herausforderungen für jede US-Regierung, die echte Veränderungen anstrebt.
«Es gibt Leute in Trumps Umfeld, die wirklich daran interessiert sind, den ‹Sumpf› trocken zu legen, aber es gibt auch viele, die diesen ‹Sumpf› weiter ausbauen möchten», sagt Fitts.
Sie warnt, dass einige von Trumps politischen Beratern in der Vergangenheit Maßnahmen unterstützt haben, die das digitale Überwachungssystem der USA weiter ausgebaut haben, wie etwa digitale IDs und Kryptowährungen. Diese Maßnahmen würden nicht nur den «Deep State» stärken, sondern auch eine noch größere Kontrolle über die Bürger ermöglichen. Fitts zeigt sich besorgt über die zunehmende Zentralisierung der Macht durch digitale Technologien.
«Wir wollen keine digitale ID und keine CBDC (zentrale digitale Währung), und wir wollen niemanden, der die Zentralbank kontrolliert und uns auf Satelliten-Überwachungssysteme setzt», erklärt sie.
Die Gefahr, dass diese Technologien den Bürgern ihre Freiheit nehmen, sei real. Ein weiterer wichtiger Akteur in Trumps künftiger Politik könnte Robert F. Kennedy Jr. sein. Der Umweltschützer und Mitglied der legendären Kennedy-Dynastie spielte eine entscheidende Rolle beim Sieg Trumps, indem er viele Wähler aus dem Lager der Demokraten zu den Republikanern zog. Doch seine Rolle wird ambivalent bleiben.
«Kennedy möchte Einfluss auf die Besetzung von Positionen nehmen, besonders im Bereich Gesundheitspolitik und Umwelt», erklärt Fitts.
Trump hat sich in der Vergangenheit positiv über Kennedy geäußert, solange dieser bei seinen politischen Schwerpunkten blieb. Doch wenn sich Kennedy weiterhin gegen fossile Brennstoffe positioniert und auf Umweltpolitik setzt, wird es zu Spannungen kommen.
«Trump liebt Öl und Gas, Kennedy aber nicht», so Fitts.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern Kennedy in der neuen Administration Gehör finden wird.
Ein zentrales Thema in Fitts’ Analyse ist der Kampf zwischen den Kräften, die für mehr Freiheit und Dezentralisierung eintreten, und denen, die eine zunehmend zentralisierte Kontrolle anstreben.
«Es wird eine enorme Konkurrenz geben zwischen denen, die den ‹Sumpf› austrocknen wollen, und denen, die den ‹Deep State› weiter aufbauen möchten», sagt Fitts.
Sie sieht diese Frage nicht nur als ein politisches, sondern auch als ein kulturelles und gesellschaftliches Problem.
«Die junge Generation in den USA will keine falschen Wahlmöglichkeiten zwischen zwei Parteien. Sie wollen eine echte Freiheit und nicht die Kontrolle durch den ‹Deep State›», erklärt Fitts.
Immer mehr junge Menschen registrieren sich als Unabhängige und lehnen das traditionelle Zwei-Parteien-System ab, das ihrer Ansicht nach in Wirklichkeit eine Form der politischen Kontrolle darstellt.
Eine weitere entscheidende Frage wird sein, wie Trump mit dem Kongress und den Zentralbankern umgehen wird. Viele der Schlüsselpositionen, die Trump besetzen muss, erfordern die Zustimmung des Senats – und dies könnte zu politischen Blockaden führen. Besonders im Hinblick auf internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen wird Trump mit Widerstand rechnen müssen.
Gleichzeitig gibt es die Frage, wie sehr Trump sich den Interessen der Zentralbanken und der Finanzindustrie beugen wird. Fitts warnt davor, dass Trump – falls er nicht genug Unterstützung im Kongress bekommt – versucht sein könnte, sich auf die Unterstützung der globalen Finanzmärkte und deren Vertreter zu stützen, was wiederum den Einfluss des «tiefen Staates» verstärken würde.
Catherine Austin Fitts warnt davor, dass die kommenden Monate und Jahre entscheidend sein werden für die Zukunft der USA. Wird Trump die versprochenen Veränderungen umsetzen, oder wird er sich den Machtstrukturen beugen, die er zu bekämpfen vorgibt? Wird es ein Land der Freiheit oder ein digital kontrolliertes System? Diese Fragen stehen im Raum, und die Antworten werden darüber entscheiden, in welche Richtung sich die USA entwickeln werden.
Kommentar von Transition News
Das Interview mit Catherine Austin Fitts gehört zum Besten, was man über den Wahlsieg von Donald Trump in den USA lesen konnte.
Die wahre politische Auseinandersetzung hat also gerade erst begonnen. Trumps Sieg könnte ein Wendepunkt sein – aber nur, wenn er den Mut hat, die tief verwurzelten Machtstrukturen herauszufordern und eine Politik zu verfolgen, die nicht den Eliten dient.
In gewissen Kreisen hat jedenfalls Panik Einzug gehalten zum Beispiel bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf, insbesondere im Hinblick auf den sogenannten Pandemievertrag. Nach Donald Trumps Wahlsieg befürchtet die WHO, dass er erneut die Zusammenarbeit mit der Organisation beenden könnte, wie es bereits 2017 während seiner ersten Amtszeit der Fall war. Die WHO versucht daher, den Vertrag noch vor Trumps Amtseinführung im Januar 2025 abzuschließen. Dieser Vertrag würde der WHO weitreichende Befugnisse geben, um auf Gesundheitskrisen weltweit zu reagieren und möglicherweise nationale Gesetze zu umgehen, was zu Maßnahmen wie Zwangsimpfungen oder Ausgangssperren führen könnte.
Die WHO scheint entschlossen, den Vertrag schnell abzuschließen, solange die Regierung von Joe Biden noch im Amt ist. Ob das gelingt, ist offen, aber es zeigt, dass die Regierung Biden versucht sein könnte, vor Trumps Amtsantritt Fakten zu schaffen.
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