Letzte Woche leitete der US-Präsident Donald Trump den Austritt seines Landes aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein. Laut Associated Press (AP) hat nun John Nkengasong, Beamter der U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC), ein Memo an leitende Mitarbeiter der Behörde geschickt, in dem er ihnen mitteilt, dass alle Mitarbeiter ihre Zusammenarbeit mit der WHO sofort einstellen und «weitere Anweisungen abwarten» müssen.
AP hat eine Kopie von Nkengasongs Memo eingesehen. Darin heiße es, die Arbeitseinstellung gelte für «alle CDC-Mitarbeiter, die mit der WHO über technische Arbeitsgruppen, Koordinierungszentren, Beratungsgremien, Kooperationsvereinbarungen oder andere Mittel – persönlich oder virtuell – zusammenarbeiten». Außerdem sollen die CDC-Mitarbeiter keine WHO-Büros besuchen dürfen.
Die Presseagentur erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Trump-Regierung letzte Woche die Bundesgesundheitsämter angewiesen hat, die meisten Mitteilungen an die Öffentlichkeit bis mindestens Ende des Monats einzustellen. Jeffrey Klausner, ein Experte für öffentliche Gesundheit an der University of Southern California, der mit der WHO bei der Bekämpfung sexuell übertragbarer Krankheiten zusammenarbeitet, erklärte:
«Die Einstellung der Kommunikation und der Treffen mit der WHO ist ein großes Problem. Die Leute dachten, es würde einen langsamen Rückzug geben. Das hat wirklich jeden mit heruntergelassenen Hosen erwischt. Die Gespräche mit der WHO beruhen auf Gegenseitigkeit.»
Klausner wies darauf hin, dass die beiden Behörden vom Fachwissen des jeweils anderen profitieren. Die Zusammenarbeit ermögliche es den USA, sich über neue Tests, neue Behandlungsmethoden und neue Ausbrüche zu informieren – Informationen, «die uns helfen können, die Amerikaner im Ausland und zu Hause zu schützen», so Klausner.
Wie AP mitteilt, teilen die CDC fast 30 Mitarbeiter der WHO zu. Die US-Behörde stelle der WHO im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen zudem viele Millionen Dollar zur Verfügung.
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