Die Botschaft ist unmissverständlich: «Durch die andauernde Corona-Pandemie drohen weiterhin Engpässe bei Blutprodukten. Wenn diese nicht ausreichend vorhanden sind, kann das die Versorgung etwa von Unfallopfern oder Menschen, die an Blutbildungsstörungen oder Tumorerkrankungen leiden, gefährden.»
Das sagt keine geringere als die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI).
Blutprodukte haben laut DGTI mitunter eine geringe Haltbarkeit. Während Erythrozyten-Konzentrate bis zu 42 Tage gelagert werden können, verfallen Thrombozyten-Konzentrate schon vier bis fünf Tage nach der Blutspende.
«Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass wir die Lager regelmäßig mit neuen Blutspenden auffüllen können, um den Bedarf zu decken», erläutert Professor Dr. med. Hermann Eichler, 1. Vorsitzender der DGTI.
In den Sommermonaten komme es häufig zu einem Rückgang an Blutspenden, weil viele potenzielle Blutspender im Urlaub seien oder ihre Freizeit eher im Freien verbringen würden.
In diesem Jahr habe jedoch auch die Corona-Pandemie Einfluss auf die Spendenbereitschaft gehabt: «Viele Menschen meiden Aktivitäten, bei denen sie sich unter Menschen begeben müssen aus Sorge, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Dazu können auch Besuche in Kliniken und dort ansässigen Blutspendediensten gehören», so der Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes weiter.