Lukas Jaggi, Mediensprecher von Swissmedic, sagte gegenüber Fernsehen SRF, die Entwicklung eines Impfstoffes dauere normalerweise sechs bis acht Jahre. Wegen der Dringlichkeit habe man bei Covid-19 Impfstoffen die Zeit auf sechs Monate verkürzen können.
Auf die Frage von SRF, ob bei einer solch kurzen Dauer keine Gefahr von Gesundheitsschäden bestehe, antwortete Jaggi: «Denkbar ist, dass man einen Impfstoff nur mit bestimmter Indikation zulässt – dass man zum Beispiel nur bestimmte Alters- und Bevölkerungsgruppen prüft und sie nur für diese Gruppe freigibt; und dann unter Umständen weitere Bevölkerungsgruppen testet und die Indikation erweitert.»
Jaggis Aussagen zur Selektion und Testung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen werfen ethische Fragen auf, die SRF nicht stellte.
Es sei auch wichtig, dass man nach einer Zulassung die Nebenwirkungen eng verfolge, denn wir wüssten alle, dass kein Medikament frei von Nebenwirkungen sei, sagte Jaggi.
Damit folgt er dem gleichen Ansatz wie das Robert-Koch-Institut, das ebenfalls Nebenwirkungen erst nach der Zulassung erfassen wird (wir berichteten).
Weder von SRF noch von Jaggi wurde in dem Beitrag erwähnt, dass es sich bei den fraglichen Impfstoff-Versuchen um völlig neue mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 handelt, für die es keinerlei Langzeitstudien zu den Risiken gibt – Studien, die wegen der angeblichen Dringlichkeit auch nicht vorgesehen sind.