Eine Studie, die Daten der öffentlichen Krankenversicherung in den USA analysierte und kürzlich vom Ethics and Public Policy Center (EPPC) veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass mehr als eine von zehn Frauen, die die Abtreibungspille Mifepriston einnahm, um einen chemischen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen, während des Prozesses eine ernsthafte gesundheitliche Komplikation erlitten.
Wie die Catholic News Agency (CNA) berichtet, wurden in der Studie die Daten von 865.727 Patientinnen zwischen 2017 und 2023 erfasst. Das Ergebnis: 10,93 Prozent der Frauen erlitten innerhalb von 45 Tagen nach der Einnahme von Mifepriston mindestens ein «schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis».
«Dies ist keine bloße Spekulation, sondern basiert auf dem größten uns bekannten Datensatz», erklärte Ryan T. Anderson, Präsident von EPPC und einer der Autoren der Studie, gegenüber dem amerikanischer Kabelnetzbetreiber The Eternal Word Television Network (EWTN).
Mehr als 4,7 Prozent der Frauen mussten sich nach Angaben der Forscher in abtreibungsbedingte Notfallbehandlungen begeben, mehr als 3,3 Prozent erlitten Blutungen und mehr als 1,3 Prozent entwickelten Infektionen. Tausende wurden ins Krankenhaus eingeliefert, mehr als 1000 benötigten Bluttransfusionen und Hunderte erlitten eine Sepsis. Bei fast 2000 Frauen traten andere lebensbedrohliche Zwischenfälle auf.
In 2,84 Prozent der Fälle war die chemische Abtreibung erfolglos und wurde anschließend durch einen chirurgischen Abbruch beendet. In mehreren tausend Fällen wurde eine Eileiterschwangerschaft nicht entdeckt.
Die EPPC-Studie sei die bisher umfassendste Untersuchung zu diesem Thema und deute darauf hin, dass das kontrollierte Umfeld früherer klinischer Studien - von denen einige über eine Nebenwirkungsrate von nur 0,5 Prozent berichteten - nicht die tatsächlichen Folgen einer weit verbreiteten Anwendung der Abtreibungspille auf einem zunehmend unregulierten Markt widerspiegele, so CNA.
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