(Auszugsweise)
Prof. Günther Theissen befasst sich als Molekular- und Evolutionsbiologe von Beginn an mit der Frage nach der Entstehung des neuen Coronavirus. Im Weltwoche-Artikel «Biedermänner und Brandstifter» erläuterte er, wie im Februar 2020 27 führende Corona-Forscher in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet einen Brief veröffentlicht haben, in welchem sie die Hypothese einer unnatürlichen Entstehung des Wuhan-Virus als Verschwörungstheorie diskreditierten.
Allerdings wird diese Möglichkeit mittlerweile als sehr wahrscheinlich angesehen. In Bezug auf das Verhalten dieser Wissenschaftler schreibt er: «Die absolute Bevorzugung einer Hypothese ohne entscheidende Unterstützung durch relevante Daten und die Diskreditierung einer alternativen Hypothese als unwissenschaftlich, obwohl diese mindestens ebenso plausibel und auch mittels wissenschaftlicher Methoden zumindest potenziell überprüfbar ist, stellen einen historisch beispiellosen Akt wissenschaftlicher Voreingenommenheit dar.»
Führungsinstanzen weltweit stützen sich auf unvoreingenommene Wissenschaftlichkeit als wichtigste Entscheidungsgrundlage. Nun sind also 27 angesehene Wissenschaftler, auf deren Expertise die Menschheit vertraut, nach Darstellung von Prof. Theissen kollektiv einer Täuschung zum Opfer gefallen, vor welcher sie sogar ihr akademisch geschulter Verstand nicht bewahrt hat…
Sehr verstörend, was sich da vor unseren Augen in den höchsten Rängen der Wissenschaft abspielt – als ob man einer modernen Inszenierung von «Des Kaisers neue Kleider» beiwohnen würde: «Es gab einmal eine Führungsinstanz, welche sich nicht um ihre Regierungsaufgabe kümmerte, sondern tagaus, tagein damit beschäftigt war, in welcher Aufmachung sie sich Beifall heischend der Öffentlichkeit präsentieren konnte...»
Doch da es sich ja nur um einen einmaligen und beispiellosen Akt von Voreingenommenheit handelte, welcher nun Gott sei Dank lückenlos aufgearbeitet wird, können wir beruhigt die Märchenaufführung verlassen und in die Realität hinaustreten, wo Voreingenommenheit weiter kein Thema ist, nicht wahr? Menschenunwürdige Voreingenommenheit von den obersten Etagen bis fast hinunter auf den Boden, davon handelt das Märchen, davon handelt die Wuhan-Labor-Theorie und davon handelt die COVID-19- Pandemie.
Ich denke, immer mehr Menschen unter uns, welche seit 18 Monaten den Pandemieverlauf beobachten, können sich des Eindrucks nicht länger erwehren, dass wir Zeugen einer Darbietung werden, in welche jede Menge weitere wissenschaftliche Bevorzugungen, Voreingenommenheiten und Trugschlüsse hineingewoben sind. Weitere Illusionen warten darauf, von uns durchschaut zu werden. Die Voreingenommenheit der 27 Corona-Forscher ist gar nicht beispiellos, wie Prof. Theissen meint, sondern geradezu beispielhaft für viele Erscheinungen, von denen wir jetzt gerade Augenzeugen werden.
Immer häufiger werden die Zeremonien, welche im Zusammenhang mit dem Virus veranstaltet werden, als «beispiellos» bezeichnet, immer verwirrender erlebe ich – und viele andere – die Diskrepanz zwischen den nackten wissenschaftlichen Fakten zum Virus und dem verschleiernden Kostüm, in welches diese Daten von Behörden und Medien eingekleidet und uns präsentiert werden. Wir sollten alles daransetzen, etwaige Illusionen jetzt aufzudecken, denn nach meinem Empfinden ist die durch unsere unwissenschaftliche Bevorzugung genehmer Hypothesen erzeugte Atmosphäre mittlerweile so beklemmend, dass wohl bald die Natur selbst auf ihre direkte Art einen schmerzlich-peinlichen Weckruf schicken wird.
Wie damals im Märchen, als ein kleines Kind – ein Symbol der Natürlichkeit – aussprach, was alle gesehen haben und doch nicht wahrhaben wollten: «Er hat ja nichts an!» Was wir sehen und glauben sollen, ist in dieser Form nicht vorhanden. Es ist nicht das naive dumme Kind, welches noch nicht richtig sieht, sondern Kaiser, Kammerherren und das huldigende Volk haben sich in eine schwer zu durchbrechende Kollektivvorstellung hineinverstrickt, welche von der Wirklichkeit abweicht. Ich stelle mir vor, wie ich mich gefühlt hätte, wenn ich damals als mündiger Erwachsener an der Prozession des nackten Kaisers am Strassenrand gestanden oder gar ein Kammerherr oder der Regent selbst gewesen wäre. Und ich stelle fest: Der Gedanke daran gibt mir das tupfengleiche Gefühl, welches sich jetzt während der laufenden Pandemiemassnahmen bei mir als Hausarzt entwickelt hat.
Und ich stelle weiter fest: Im Hinblick auf die Schande, welche sich abzeichnet und wohl in die Geschichte eingehen wird, bevorzuge ich tausendmal lieber, die Stimme des naiven Kindes zu sein. Auch wenn man von seiner Zunft und der Obrigkeit für dumm angesehen wird und auch wenn im Volk nur gezischelt wird über das, was man auszusprechen wagt. Lieber etwas Ungemach jetzt, als die anhaltende Peinlichkeit, welche mich ansonsten erwartet. Die in der Luft liegende Spannung, welche den weltweiten Impfzug umgibt, ist «mit dem Messer schneidbar», sagt Peter McCullough.
Prof. Peter McCullough ist keine Randfigur, sondern der weltweit renommierteste Experte für Herz- und Nierenerkrankungen und amtierender Präsident der Cardio Renal Society of America. Der in Texas arbeitende Internist verfügt über eine immense Erfahrung als Praktiker, Forscher, Publizist, Ausbildungs- und Klinikleiter, Redner, Politikberater und Herausgeber. Im Pandemiegeschehen an vorderster Front stehend, gab er am 19.05.2021 ein Interview über seine Erfahrungen, welches mich zutiefst betroffen gemacht hat. In überzeugender Weise führt er etliche aktuelle Fälle von wissenschaftlicher Voreingenommenheit auf, welche haarsträubender kaum sein könnten. Unter anderem zeigt er auf, wie im Zusammenhang mit der jetzt rollenden Impfkampagne grundlegende medizinische Sicherheitsprinzipien aufs Gröbste verletzt werden…
Das Ausmass an einseitigen Bevorzugungen in der Berichterstattung durch die Medien ist in der Tat beispiellos für demokratische Länder wie der Schweiz, in welcher Zensur verboten ist und Meinungs-, Informations- und Wissenschaftsfreiheit besteht. Man muss schon beide Augen mit aller Kraft zudrücken, damit einem diese massive Manipulation nicht auffallt. Aus einem Alptraum zu erwachen – so wichtig dieser Schritt auch ist – heisst nicht, dass man damit automatisch auch seine Veranlagung zu Alpträumen verliert.
Voreingenommenheit ist kein beispielloser Ausrutscher eines durch Interessenkonflikte irritierten Forschergehirns. Vor-Eingenommenheit, mit möglicherweise schrecklichen Auswirkungen, ist die natürliche Konsequenz, wenn wir nicht so mit unseren Vor-Annahmen umgehen, wie es von der Natur gemeint ist. Kein menschliches Gehirn, auch nicht das eines Elite-Corona-Forschers oder das des Kaisers selbst, ist davor gefeit, dass sich an dieser vulnerablen Stelle in unseren mentalen Wahrnehmungsvorgängen nicht ein «Betrüger» einschleicht, unser Schutzsystem umgeht, sich unseres Steuerungsapparates bedient und unter Umständen zur Zerstörung des Wirts und seiner Umgebung führt.
Unser Gehirn ist die von unserem Körper geschaffene Regierungseinrichtung, welche die Aufgabe hat, uns als Organismus am Leben zu erhalten. Unsere weitgehend autonom arbeitende Körpersteuerung ist damit beauftragt, fortlaufend die eintreffenden Signale aus dem Körper und der Umgebung zu bewerten und in angemessene Anpassungsmassnahmen umzusetzen…
Alles, was von unserem Gehirn ausgeht – ein Gedanke, eine Emotion, eine Körperempfindung, eine Vorstellung – ist nicht dazu vorgesehen, von uns unhinterfragt geglaubt und in der Folge stur von uns umgesetzt zu werden. Sonst hätten uns unsere Annahmen ja eingenommen! Nein, unsere autonome Steuerung will uns eigentlich nur ihre Vermutungen mitteilen, Vorschläge machen, Hypothesen unterbreiten, Testballons steigen lassen, um in Dialog zu treten und tastend und achtsam die Rückmeldung der Auswirkungen in den nächsten Schritt zu integrieren.
Mir scheint, wir haben weithin diese grundlegende Spielregel des Lebens vergessen. Für uns werden die spielerischen Vorhersagen unseres Gehirns unbemerkt und irrtümlich zu «Statements», zu statischen Festlegungen, welche es um jeden Preis zu verteidigen gilt. Da Angriff besser ist als Verteidigung, müssen unsere Überzeugungen in die Welt hinausgestreut werden, um möglichst viele andere damit anzustecken, sodass am Schluss möglichst die ganze Welt davon eingenommen ist. Sagte ich eben Überzeugung (= ein Programm, das von uns Besitz ergreift = Virus), Hinausstreuen (= Spreading, Viralgehen), Ansteckung (= Infektion), Einnehmen (= Pandemie)? Das ist Virensprache.
Eine harmlose, neutrale und leblose Annahme, zum Beispiel «Die Pandemie kann nur durch eine Impfung besiegt werden», muss nur eine einzige Hürde in unserem Wahrnehmungsraum überwinden, um als aggressives Virusprogramm durch uns zum Leben zu erwachen und überall dort Fuss zu fassen, wo man empfänglich ist. Dieser Achillesferse in unserem eigenen Gehirn sollten wir deswegen allerhöchste Wachsamkeit widmen.
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Matthias Gauger ist Hausarzt in Muotathal im Kanton Schwyz. Den Kommentar, den Corona-Transition mit freundlicher Genehmigung übernehmen durfte, veröffentlichte Gauger Mitte Juni. Den ganzen Text lesen Sie hier.