«Windturbinen können sich an ihren Spitzen mit bis zu 200 Stundenkilometern drehen und stellen damit eine erhebliche Gefahr für Vögel dar», beginnt The Exposé seinen Beitrag mit dem Titel «Wie viele Adler werden durch Windkraftanlagen getötet? Niemand weiß es, weil die US-Regierung es geheim hält». Weiter schreibt man:
«Eine Studie aus dem Jahr 2013 schätzt, dass in den USA jährlich bis zu 328.000 Vögel durch ‹Monopole Windturbinen› getötet werden. Eine andere Studie schätzt, dass in den USA jedes Jahr etwa 681.000 Vögel durch Windkraftanlagen ums Leben kommen.
Eine neuere Studie hat die Todesrate Anfang 2021 modelliert und kam zu dem Schluss, dass in den USA jedes Jahr 1,17 Millionen Vögel durch Windkraftanlagen ihr Leben lassen müssen.»
Der Fall gegen die Firma NextEra demonstriere, wie mutwillig zerstörerisch Windparkbetreiber seien. Im Jahr 2022 habe sich ESI Energy, eine Tochtergesellschaft von NextEra Energy, schuldig bekannt, in den vergangenen zehn Jahren mindestens 150 Adler in acht US-Bundesstaaten in seinen Windparks getötet zu haben. Der Migratory Bird Treaty Act (Gesetz über Zugvögel) und der Bald and Golden Eagle Protection Act (Gesetz zum Schutz von Weißkopfseeadlern und Steinadlern) würden aber das Töten, Fangen oder Transportieren geschützter Zugvogelarten ohne Genehmigung verbieten.
ESI Energy habe es versäumt, die erforderlichen Genehmigungen einzuholen und entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Adler zu ergreifen. Dies habe dem Unternehmen einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern verschafft, die solche Maßnahmen ergriffen hätten.
Des Weiteren verweist The Exposé auf einen Beitrag von The Heartland Institute, erschienen am 3. April, der zum Thema hat, dass die Bundesbehörden die Daten zu Adlern, die durch Windkraftanlagen ums Leben kommen, nicht veröffentlichen würden. Darin steigt der Autor David Wojick mit folgendem Vergleich ein:
«Stellen Sie sich vor, es gibt ein Industrieprodukt, das jedes Jahr Tausende von Menschen tötet, und die Zahl steigt. Die Regierung verfolgt es genau, hält die Daten aber geheim, um das Produkt zu schützen. Ungeheuerlich, oder? Aber genau das ist der Fall bei der Windkraft, die Adler tötet.»
Dabei werde jeder durch Windkraft getötete Adler, der an einem Industriestandort gefunden wird, der Bundesbehörde Fish and Wildlife Service (FWS) umgehend gemeldet. Jedes Jahr lege jeder Standort dem FWS auch einen jährlichen Tötungsbericht vor. Doch diese Daten seien nicht öffentlich zugänglich. Wojick:
«Die FWS-Daten zur Tötung von Adlern sind ein großes Regierungsgeheimnis, das die Windindustrie vor öffentlicher Empörung schützen soll. Das muss aufhören.
Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, über all diese Adlertötungen Bescheid zu wissen. Darüber hinaus würden diese Daten die Forschung über Möglichkeiten zur Verringerung des Tötens unterstützen. So wurde zum Beispiel vorgeschlagen, die Rotorblätter schwarz zu streichen, damit die Adler die Rotorblätter meiden. In der Tat gibt es viele Technologien, die angesichts umfassender Tötungsdaten untersucht werden könnten.»
So ergab eine europäische Studie aus dem Jahr 2022, dass die Schwarzfärbung eines Rotorblatts die Vogelkollisionen um 70 Prozent verringere.
Dabei sei es gar kein Geheimnis, wo all diese Daten zu Adlertötungen liegen. Laut Wojick befinden sie sich alle in einer großen FWS-Datenbank, dem Injury and Mortality Reporting System (IMR). Aber man könne nur die von einem selbst eingegebenen Daten einsehen.
Im Übrigen könne jeder Windpark eine bestimmte Anzahl von Adlern pro Jahr töten, bevor Präventivmaßnahmen ergriffen werden müssen. Doch auch die Daten dazu seien nicht öffentlich zugänglich.
Aus Wojicks Sicht ein nicht hinnehmbarer Zustand, zumal nicht einmal die Methode, die der FWS zur Berechnung dieser Tötungsgenehmigungen verwendet, für eine Analyse zur Verfügung stehe. «Möglicherweise lassen sie zu viele Tötungen zu», so Wojick. Die Organisation «American Bird Conservancy» schreibt dazu im August vergangenen Jahres:
«In den letzten Jahrzehnten kamen in den USA mehr als 2000 Steinadler durch Windkraftanlagen ums Leben. Tausende weitere [Todesfälle] sind nicht dokumentiert oder [die Zahlen dazu sind] der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auch wenn sie bei weitem nicht an die erschütternden 2,4 Milliarden Vögel heranreichen, die jährlich durch Katzen getötet werden, so sind 2000 [getötete] Steinadler doch eine Menge Steinadler!
Zum Einordnung: In Nordamerika gibt es nur noch etwa 31.800 Steinadler und ihre Zahl ist wahrscheinlich rückläufig. Außerdem gibt es keine dokumentierten Fälle von Steinadlern, die von freilaufenden Katzen getötet wurden.»
Zu bedenken sei hier auch, so Wojick, dass in den Tötungsberichten nur etwa ein Drittel der tatsächlich getöteten Tiere aufgelistet werden müssten. Die Behörden seien also in Kenntnis darüber, dass die Berichtszahlen viel zu niedrig sind. «Wenn eine Einrichtung also sagt, dass 30 Adler getötet wurden, kann man davon ausgehen, dass es eher 90 waren», so Wojick. All dies müsse sich schleunigst ändern. Denn «wir haben ein Recht darauf zu erfahren, was mit unseren Adlern geschieht». betont Wojick.
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