Der britische Premierminister Boris Johnson will zur Kontrolle schärferer Corona-Massnahmen wenn nötig auch das Militär einsetzen, schreibt die Onlinezeitung HuffPost.
Danach kündigte Johnson ebenfalls eine grössere Polizeipräsenz auf den Strassen an. Man werde die Massnahmen streng überprüfen und Geldstrafen verhängen. Vorausgegangen war eine Warnung der wichtigsten Regierungsberater, die einen Anstieg der SARS-Cov-2 Fälle für die nächsten sechs Monate in Aussicht stellten.
Pubs und Restaurants müssen seit letztem Donnerstag um 22 Uhr schliessen und das Essen an der Theke – in England eine weit verbreitete Gepflogenheit – ist nun verboten. In Taxis und Geschäften herrscht strengste Maskenplicht, in Restaurants müssen auch diejenigen eine Maske tragen, die sich nicht gerade an einem Tisch befinden.
Die grosse grosse Zunahme der PCR-Tests könnte möglicherweise ein Grund für den raschen Anstieg von SARS-Cov-2 Fällen in England sein, denn die Testrate sei gegenüber Juni um 70 Prozent gestiegen, berichtet BBC Online.
Meinung der Redaktion: Johnson möchte sich als «Macher» positionieren, TV-Bilder von Soldaten mit Maske kommen in UK gut an. Doch der Einsatz des Militärs zur Durchsetzung von Coronamassnahmen ist aus psychologischer Sicht gerade in Grossbritannien ein heikles Thema. Denn bislang kamen die bewaffneten Kräfte bei Anti-Terroreinsätzen ins Spiel. Die von Johnson erhoffte Assoziation Virus gleich Terror ist ein billiges, manipulatives Spiel der Politik.
Westliche Politiker sollten in der Lage sein, ihre Streitkräfte nicht politisch für medienwirksame Bilder aus dem Gesundheitsbereich zu missbrauchen — das dient weder der Armee, noch den Menschen im Lande, am wenigsten aber dem Land selbst.