Gross war das Getöse vieler Massenmedien über die angekündigte ukrainische Gegenoffensive zu Beginn des Sommers. Seitdem ist ein Monat vergangen. Passiert ist nicht viel.
Trotz Unterstützung des Westens bei Ausbildung und Arsenal sind kaum Erfolge zu vermelden. Die Ukrainer seien von den Russen bereits bei Gefechtsvorposten zurückgeschlagen worden, von den Hauptverteidigungslinien seien sie noch weit entfernt.
Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer analysiert, dass die russischen Verteidigungsstellungen einfach zu stark seien:
«Einen Monat nach Beginn der ukrainischen Gegenoffensive müssen wir aus militärischer Sicht feststellen, dass der erste Versuch der Offensive gescheitert ist. (...) Sie ist gescheitert, weil selbst den besten Einheiten der Ukraine kein massiver Durchbruch durch die Verteidigungslinien der Russen gelungen ist.»
Diese nüchterne Sachlichkeit widerspricht den vielen Medienmeldungen, die immer wieder angebliche Erfolge der ukrainischen Seite beschwören. Sie entlarvt die propagandistische Schlagseite der NATO-nahen Berichterstattung. Stand jetzt herrsche auf dem Gefechtsfeld eine asymmetrische Lage zuungunsten der Ukraine.
Der Westen zieht nun in Betracht, die Waffenhilfen erneut aufzustocken. Auf amerikanischer Seite ist die Rede von Streumunition und ATACMS-Raketen. Damit würde der Druck auf Russland steigen, weil dadurch entferntere und hochwertigere Ziele, wie Flugplätze auf der Krim, angegriffen werden könnten.
Das Oslo-Abkommen verbietet den Einsatz von Streumunition. Die USA haben es nicht unterzeichnet, jedoch ihre Verbündeten Deutschland und Grossbritannien.
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