Bei der Durchsetzung der umstrittenen Maskenpflicht helfen die Medien mit. Die Boulevardzeitung Blick hat ihre Leser am 5. Juli, noch vor Inkrafttreten der Maskenpflicht, aufgefordert, Fotos und Videos von Verweigerern an die Redaktion zu schicken. Gegen diese Förderung des Denunziantentums wehrt sich der Arzt Rainer Schregel in einer Beschwerde an den Presserat.
Er schreibt:
«Ich selbst bin Facharzt mit 3 Titeln in Deutschland und 1 Titel in der Schweiz. Ich nehme für mich in Anspruch, über eine gewisse medizinische Kenntnis zu verfügen. An dieser Stelle möchte ich aber nicht über den Sinn, oder besser Unsinn der Maskenpflicht diskutieren.
Ich komme aus einem Land, in dem das Denunziantentum eine lange Geschichte und leider auch Tradition hat. Das Denunziantentum war eine wichtige Säule des faschistischen Regimes 1933-45 und anschliessend des real existierenden sozialistischen Regimes bis 1989. Die verheerenden Auswirkungen und Ergebnisse sollten jedem hinlänglich bekannt sein.
Ich bin enttäuscht von der ganzen Situation insbesondere im Medienbereich und wie damit umgegangen wird. Ihre Branche wird darüber hinaus vom Bund auf Kosten der Steuerzahler zurzeit aufs Massivste mit Hilfspaketen unterstützt und schafft es offenbar nicht, eine dem Kodex entsprechende Berichterstattung zu gewährleisten.
Deshalb halte ich mir explizit auch rechtliche Schritte, gestützt auf Art. 259, Abs. 1 StGB, Bundesverfassung Art. 13 und EDÖB (Veröffentlichung von Fotos), vor, gegen diese Art von Journalismus vorzugehen. der Blick überschreitet nun eine rote Linie und muss umgehend gestoppt werden.»