Weil ich es kann.
Ein Mobbing-Täter, als er nach dem Grund für seine Taten gefragt wurde.

Liebe Leserinnen und Leser

Vor einigen Jahren erwischte ich einen Buben, wie er einem anderen Buben auf dem Schulhof mit dem Fuß direkt an den Kopf trat. Es war nicht das erste Mal, dass ich diesen einen Mobbing-Täter erwischte, aber Konsequenzen hatte sein Tun bis zu diesem Tag nicht. Ich fragte ihn, warum er das tue. «Weil ich es kann», war die entwaffnend ehrliche Antwort des Buben.

Die Lehrerinnen schauten weg. Buben prügeln sich halt, nichts gesehen, tu doch nicht so. Macht ausüben macht doch Spaß! Ich habe den Eindruck, dass es heute in der Politik ähnlich zugeht wie auf dem Pausenhof dieser Schule. Die Mobbing-Täter haben freie Bahn und wir tun nichts oder viel zu wenig dagegen.

Morgen werde ich in einem Überblicksartikel, der sich auf ein Essay des Westschweizer Journalisten Jacques Pilet stützt, berichten, wie die Demokratie in vielen europäischen Ländern ins Wanken geraten ist. Es geht hier nicht um Bagatellen, sondern um politische Urteile, um Wahlversprechen, die gleich am Tag nach der Wahl komplett gebrochen werden, und um eine regierungshörige Presse. Ebenfalls morgen werde ich darüber schreiben, wie in Großbritannien ein Gesetz, mittels dessen Inhalte, die legal, aber unerwünscht sind, aus dem Netz hätten entfernt werden sollen – und warum es jetzt trotzdem nicht so kommt.

Heute berichtete ich über die laufende Entchristlichung offizieller Feiertage und Symbole und darüber, wie in Deutschland selbst an Schulen die Kriegstrommel gerührt werden soll.

Warum tun die Politiker das? Weil sie können!

Es wird offensichtlich von der Bevölkerung mehrheitlich mit Langmut hingenommen und die Leitmedien übergehen diese Entwicklung. Wir hören, dass es jetzt keine Weihnachtsmärkte mehr geben soll, aber Wintermärkte. Wir sollen uns dann aber über Ramadanbeleuchtungen in Deutschland freuen.

Warum tun wir nichts dagegen? Warum lassen wir uns von Minderheiten wie den «Wokes» an der Nase herumführen und gängeln. Warum lassen wir zu, dass an Universitäten und Schulen das Gendern aufoktroyiert wird – auch wenn wir genau wissen, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung es nicht will? Warum gibt es keinen Studentenaufstand, wenn eine Professorin sagt, dass es in der Schweiz zu viel Meinungsfreiheit geben würde?

Weil wir dazugehören wollen. Weil wir mehrheitlich Bünzlis sind, schreibt Markus Presta auf Inside Paradeplatz. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Komfort und aus Bequemlichkeit. Also ist der Bünzli schuld, der unheimlich stolz ist, alles richtig zu machen mit seinem Elektroauto und den Solarzellen auf dem Dach.

Ginge es auch anders? Klar. Großbritannien nahm sein Zensurgesetz ganz schnell zurück, als die Trump-Regierung signalisierte, dass das gar nicht geht. Unternehmer sind größtenteils Opportunisten. Nachdem sie jahrelang das Hohelied von «Diversity and Inclusion» – was in Wahrheit das Gegenteil ist – gesungen haben, fahren die Firmen – auch europäische mit einem Exposure in den USA – diese Programme radikal zurück, weil sie Trumps Zorn fürchten. Und in der Schweiz funktionieren die an der Urne angenommenen Minarett- und Burkaverbote problemlos – auch wenn die Gegner im Abstimmungskampf den Teufel an die Wand malten.

• Was also tun? Sich äußern ist das eine – ein Quäntchen Zivilcourage reicht.
• Nicht hingehen, wo «Wintermarkt» steht, hingehen, wo «Weihnachtsmarkt» steht. Oder der Jahreszeit gemäß: Die Schokoladenhasen dort kaufen, wo sie als das bezeichnet sind, was sie sind: Osterhasen, nicht Sitzhasen.
• An die Urne gehen, abstimmen und wählen, zum Beispiel falls in der Schweiz das Referendum zum E-ID-Gesetz zustande kommt. Unterschreiben für Initiativen, zum Beispiel die Gemeindeschutzinitiative oder die Waldschutzinitiative.
• Sich vernetzen mit Gleichgesinnten – zum Beispiel für die Schweizer Neutralität und für eine Schweiz der guten Dienste.

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Daniel Funk

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