Im Jahr 2023 erreichte der weltweite Energieverbrauch mit 620 Exajoules (EJ) ein Allzeithoch, wobei 505 EJ aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas stammten. Dies ist ein Rekord und zeigt, dass die Energiewende, die den Übergang zu erneuerbaren Energien anstrebt, in der Realität nicht stattfindet.
Obwohl 81,5 Prozent der globalen Primärenergie aus fossilen Brennstoffen stammten – ein Rückgang um lediglich 0,5 Prozent gegenüber 2022 – ist der Gesamtverbrauch fossiler Energien weiter gestiegen. Diese ernüchternden Tatsachen kommentiert Markus Somm im Nebelspalter.
Die «Statistical Review of World Energy», die vom Energy Institute erstellt wird, zeigt, dass der Verbrauch von fossilen Brennstoffe im Jahr 2023 ein Allzeithoch erreichte. Besonders Kohle und Öl verzeichneten Zuwächse, während der Gasverbrauch auf hohem Niveau stagnierte. Der Ölverbrauch überschritt erstmals die Marke von 100 Millionen Fass pro Tag – ein historischer Rekord seit dem Auftreten des Homo Sapiens vor etwa 300.000 Jahren.
Dieser Anstieg sei besonders erschütternd angesichts der intensiven Bemühungen und Investitionen, die man unternehme, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Die Menschheit würde wie ein Kettenraucher handeln, der immer wieder versuche, weniger zu rauchen, letztlich aber doch mehr Zigaretten kaufe, schreibt Somm.
Diese Entwicklung führte auch zu einem Rekordhoch der CO2-Emissionen, die 2023 erstmals über 40 Gigatonnen erreichten, ein Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zu 2022. Trotz der politischen und öffentlichen Diskussionen über eine bevorstehende Energiewende, die den Austausch fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien propagieren, ist die Realität ernüchternd: Die fossilen Brennstoffe bleiben dominant.
Obwohl die Erneuerbaren in der Stromproduktion 2023 um 13 Prozent zulegten und damit ebenfalls einen Rekord erreichten, entspricht dieser Zuwachs nur einem kleinen Bruchteil des Gesamtenergieverbrauchs. Wind- und Solarenergie lieferten zusammen 4748 Terawattstunden (TWh) Strom, was 17,1 EJ entspricht – nur 2,7 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Für diesen minimalen Anteil wurden seit 2004 weltweit 4.700 Milliarden Dollar an staatlichen Subventionen und Anreizen aufgewendet.
Der Westen hat seine CO2-Emissionen durch erhebliche Investitionen reduziert, doch diese Einsparungen werden durch die steigenden Emissionen in anderen Teilen der Welt, insbesondere in China und Indien, mehr als ausgeglichen. Seit 2000 hat China seine CO2-Emissionen um 7890 Millionen Tonnen und Indien um 1855 Millionen Tonnen erhöht, während Länder wie Japan, Deutschland und die USA ihre Emissionen reduziert haben. Diese Diskrepanz zeigt, dass die globalen Bemühungen zur Emissionsreduzierung weitgehend ineffektiv bleiben, wenn nicht alle großen Emittenten gleichermaßen handeln.
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