Russland wird auf 300’000 Reservisten zurückgreifen im Krieg in der Ukraine. Dies kündigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch an, wie RT berichtet. Er fügte hinzu, dass Moskau über erhebliche Personalkapazitäten verfüge. Einberufen würden nur diejenigen, die bereits in der Armee gedient haben, jedoch nicht Studenten und Wehrpflichtige.
Über die Einberufenen sagte Schoigu: «Das sind keine Leute, die noch nie etwas von der Armee gehört haben. Das sind diejenigen, die erstens ihren Militärdienst absolviert und zweitens eine militärische Spezialisierung haben. Sie verfügen über eine militärische Erfahrung», sagte er.
Schoigu betonte auch, dass Russland über ein enormes Mobilisierungspotenzial verfüge und fast 25 Millionen Menschen mit militärischer Erfahrung aufbieten könne. «Man könnte also sagen, dass diese Teilmobilisierung nur 1 Prozent oder etwas mehr der Gesamtzahl der Personen ausmacht, die mobilisiert werden könnten», fügte er hinzu.
Der Verteidigungsminister wies darauf hin, dass die Kontaktlinie zwischen Moskau und den ukrainischen Streitkräften mehr als 1000 Kilometer lang ist. Aus russischer Sicht gelte es mit der Mobilisierung die Kontaktlinie zu verteidigen.
«Es ist selbstverständlich, dass diese Linie verstärkt wird und die (von Russland gehaltenen) Gebiete kontrolliert werden müssen. Das ist natürlich der Zweck dieser Arbeit», sagte er und bezog sich dabei auf die Mobilisierungsbemühungen.
Zuvor hatte auch schon der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch eine Teilmobilisierung des Militärs angekündigt, die er angesichts des Militäreinsatzes in der Ukraine als sinnvoll und notwendig bezeichnete. Putin sagte, dass diejenigen, die einberufen werden, eine zusätzliche Ausbildung und Vergünstigungen erhalten werden.
Derweil warnte der serbische Staatschef Aleksandar Vucic an der UN-Vollversammlung vor einem globalen Flächenbrand. Gegenüber dem serbischen Rundfunk sagte Vucic:
«Es ist nicht schwer zu erraten, was Präsident Putin im Wesentlichen sagen wird. Ich gehe davon aus, dass wir uns von der Phase einer speziellen Militäroperation auf einen grossen militärischen Konflikt zubewegen, und die Frage ist, wo die Grenzen liegen und ob wir in einiger Zeit – vielleicht in ein oder zwei Monaten – in einen grossen militärischen Konflikt eintreten wollen, wie wir ihn seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr hatten.»
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