Es ist eine gängige Annahme, dass Frauen in Führungspositionen von Natur aus zu einer friedlicheren Welt führen. Die Geschichte und die aktuelle Kriegstreiberei vieler Frauen widersprechen dem leider allerdings. Dies stellt auch der britische Journalist Martin Jay fest. Auf dem Nachrichtenportal der Strategic Culture Foundation weist er darauf hin, dass drei prominente weibliche Führungskräfte in Europa als Schlüsselfiguren für eine militärische Eskalation eintreten: Ursula von der Leyen, Kaja Kallas und Annalena Baerbock.
Laut Jay fördern diese Damen nicht die Diplomatie, sondern drängen aktiv auf ein verstärktes militärisches Engagement, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Das Vorgehen der EU erachtet er generell als verzweifelt und reaktionär, angetrieben von der Angst vor dem Verlust der Glaubwürdigkeit und nicht von strategischem Denken. Laut dem Journalisten geht es in erster Linie um die Aufrechterhaltung der Relevanz der Union:
«Die ständige Sorge der EU-Spitzenpolitiker ist, dass eine Pause – egal welche – verheerend sein könnte, wenn die EU ihren Schwung in der Presseberichterstattung und ihre Bedeutung im Allgemeinen verliert. Es mag Sie überraschen zu hören, dass mir dies EU-Beamte selbst anvertraut haben, als ich in der belgischen Hauptstadt weilte. Eine solche Äußerung lässt erahnen, wie wenig Vertrauen die EU in sich selbst als ein würdiges, stabiles Langzeitprojekt hat.
Und so eskaliert der Wahnsinn nun bis zu einem Punkt, an dem wir tatsächlich vorhaben, die Brieftaschen und Geldbörsen unserer eigenen ärmsten Bürger zu leeren, um das ultimative EU-Sexspielzeug zu finanzieren: eine EU-Armee.»
Die vorgeschlagene EU-Armee sieht Jay als jüngste Manifestation dieser Unsicherheit. Es handle sich um ein seit langem bestehendes Ziel der europäischen Föderalisten, das aufgrund politischer Bedenken in der Vergangenheit auf Hindernisse gestoßen sei. Darunter zum Beispiel Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedstaaten über Kontrolle und Entscheidungsfindung und das Risiko, dass Deutschland zu viel Macht erlangt, was «eine alte Wunde über die Wiederbewaffnung des Landes aufreißen und Erinnerungen an 1939 wieder aufleben lassen» könnte. Jay erläutert:
«Die Idee einer EU-Armee ist komplizierter, als Sie vielleicht denken. Einer der Gründe, warum sie trotz mehrerer ernsthafter Versuche nie in Gang gekommen ist, liegt darin, dass sowohl die EU als auch die Mitgliedstaaten verwirrt sind und ihnen das Vertrauen in einen so kühnen Plan fehlt. Sie sind buchstäblich besorgt, dass ihnen die Idee um die Ohren fliegen könnte. Das ist das, was die Amerikaner ‹blowback› nennen. Nein, das hat nichts mit der deutschen Außenministerin zu tun und ist auch keine Anspielung. Es ist ein militärischer Begriff für den Fall, dass eine Waffe bei der Entladung Energie in Ihr Gesicht zurückwirft und denjenigen verwundet, der die Waffe hält.»
Jay macht dabei ein Paradoxon aus: Die EU wolle eine Armee, habe aber gleichzeitig Angst vor den politischen Folgen, die diese nach sich ziehen könnte. Er kritisiert zudem die finanzielle Belastung durch solche militärischen Ambitionen und verweist dabei auf den Plan der EU, 800 Milliarden Euro von den Mitgliedsstaaten aufzubringen. Dies sei ein Versuch, die militärische Macht in Brüssel zu konsolidieren, trotz des Widerstands einiger EU-Länder, insbesondere der Niederlande.
Großbritannien sei in diesem Zusammenhang ein Schlüsselakteur, der die Bemühungen der EU, die Armee zu einem vollständig von Brüssel kontrollierten Projekt zu machen, verwässern könnte. Gemäß dem Journalisten stellen die militärischen Bestrebungen der EU – trotz der großen Rhetorik – eher eine politische Geste als einen konkreten Plan dar. Bezüglich der vom US-Präsidenten Donald Trump initiierten Friedensgespräche mit Russland und der Ukraine fragt Jay:
«Glaubt die EU, dass sich diese Gespräche über Monate, vielleicht sogar ein Jahr oder länger hinziehen könnten, so dass die Entsendung von ein paar hundert Panzern nach Kiew sowohl die Glaubwürdigkeit von Selenskyj als auch die der EU als Akteure nur stärken würde, obwohl beide nicht einmal auf der Reservebank sitzen? Möglicherweise. Sind die Panzer überhaupt schon gebaut worden? Nein.»
Was weibliche Kriegstreiber betrifft: Auch in der Schweiz positionieren sich Frauen vermehrt an vorderster Front – wobei sie natürlich nicht selbst in den Krieg ziehen. So stellte der ehemalige Transition News-Redakteur Rafael Lutz letztes Jahr in der Weltwoche fest, dass «kalte Kriegerinnen» «am lautesten für Aufrüstung und Waffenlieferungen» trommeln.
Die generelle Kriegstreiberei in Europa prangerte kürzlich auch der griechische Ökonom und Politiker Yanis Varoufakis in einer Rede in Brüssel an. Unter anderem veranlasste ihn diese dazu, den «europäischen Traum» für «tot» zu erklären.
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