Eindringlich warnt die deutsche Politikwissenschaftlerin Ulrike Ackermann vor den Folgen einer Entwicklung, die bereits heute die Grenzen des Sagbaren verschoben hat. In ihrem jüngsten Buch «Die neue Schweigespirale» analysiert sie die Forderungen aus dem Umfeld von Gender Studies und Critical Race Theory und spürt den historischen Wurzeln der zunehmenden Politisierung innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften nach.
Ackermann wirft die Frage auf: «Was läuft schief in unserer Debattenkultur?» Die Autorin macht darauf aufmerksam, dass die freie Meinungsäusserung nicht nur im Wissenschaftsbetrieb inzwischen unter Beschuss geraten ist. Mitten in der Öffentlichkeit zeichne sich ein Kulturkampf ab, der in den USA bereits zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen habe.
Die Politikwissenschaftlerin liefert zahlreiche Beispiele: von unliebsamen Referenten, die kurzfristig ausgeladen wurden, von politischen Akteuren, die sich der Macht des Shitstorms beugen. Die sogenannte Woke Culture betrachtet sie als Gefahr für freien Diskurs und für die pluralistische Demokratie.
Ulrike Ackermann
«Unsere Freiheiten werden von aussen und innen bedroht. Deshalb brauchen wir einen neuen antitotalitären Konsens.»
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