Die ukrainische Armee hat eine neue Sprecherin. Sarah Ashton-Cirillo ist US-Amerikanerin und war früher ein Mann. Wie Newsweek mit Bezug auf einen Tweet der Kyiv Post berichtete, wurde ihre Arbeit für die Ukraine vom ukrainischen Verteidigungsministerium gelobt.
Gegenüber Newsweek erklärte Ashton-Cirillo in einer E-Mail, dass sie, nach fast 520 Tagen in verschiedenen zivilen und militärischen Funktionen in der Ukraine, die Stärke und Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes mehr als alles andere zu schätzen gelernt habe.
Im Laufe des letzten Monats, in dem sich ihre Rolle von einem Infanteriesoldaten zu einer der öffentlichen Stimmen der ukrainischen Streitkräfte entwickelt habe, sei sie für diese Stärke immer dankbarer geworden.
Wie Newsweek mitteilt, kam Ashton-Cirillo im März 2022 in die Ukraine, kurz nach der russischen Invasion. Sie arbeitete zunächst als Reporterin im Land, was dazu führte, dass USA Today sie als «die weltweit erste offen Transgender-Kriegskorrespondentin» bezeichnete. Nachdem sie den Krieg jedoch aus erster Hand miterlebt hatte, meldete sie sich bei den Streitkräften der Ukraine und arbeitete als Kampfsanitäterin.
Der Zeitung zufolge dient Ashton-Cirillo weiterhin als Unteroffizier im ukrainischen Militär. Sie moderiert zudem die englischsprachigen Sendungen «Ukraine in the Know» («Die Ukraine im Wissen») und «Russia Hates the Truth» («Russland hasst die Wahrheit»).
Nachdem die Nachricht von Ashton-Cirillos neuer Funktion bei einigen russischen Bloggern negative Kommentare hervorrief, wurde die Trans-Frau von prominenten Ukrainern verteidigt. Unter ihnen war Inna Sovsun, Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, die Ashton-Cirillo gratulierte und versicherte:
«Der Hass der russischen Propaganda ist der Beweis dafür, dass Sie alles richtig machen!»
In «Russia Hates the Truth» verkündet Ashton-Cirillo, die Sendung sei
«…ein öffentlicher Dienst, der sich auf die Bekämpfung russischer Propaganda, Desinformation und Lügen konzentriert. Und was am wichtigsten ist: Ich bringe Ihnen die Wahrheit über den Krieg der Ukraine für Freiheit und Befreiung direkt aus Kiew.»
Dass sie selbst es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, zeigt schon der Titel der martialisch gestalteten kurzen Sendung, den sie darin jeweils ergänzt. So heisst es beispielsweise in Folge 17:
«Russland hasst die Tatsache [Truth], dass die Ukraine selbst während Krieg und Kriegsrecht ein Land bleibt, das auf Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und allen Säulen der Demokratie basiert, einschliesslich freier und fairer Wahlen, obwohl versucht wird, den Eindruck zu erwecken, dass die Machthaber versuchten, an ihrer Macht festzuhalten, indem Wahlen verschoben werden.»
Bezogen auf einen «Schauprozess» gegen ukrainische Kriegsgefangene ist die Sprecherin der ukrainischen Armee in Folge 12 überzeugt:
«Russland hasst die Tatsache [Truth], dass die ukrainischen Truppen Helden und Moskaus handverlesene Richter die wahren Verbrecher sind.»
Weiter behauptet Ashton-Cirillo:
«Russland hasst die Tatsache [Truth], dass die Partner der Ukraine auf der ganzen Welt mit Kiew solidarisch sind, wenn es darum geht, Putins Propaganda zu beurteilen und zu entlarven.»