Am Dienstag berichteten wir, dass der am Ostermontag verstorbene Papst Franziskus zwar Bescheidenheit predigte, aber mit eiserner Hand wie ein «Papst-Diktator» herrschte. Der vermeintliche «Heilige Vater» war also offenkundig nicht so heilig, wie uns vor allem die Medien glauben machen wollen.
Das geht auch aus zwei Beiträgen hervor, die Global Research bereits 2013 nach der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Pontifex veröffentlicht hatte – und aus gegebenem Anlass jetzt nochmal publizierte. Demnach war der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires in den «schmutzigen Krieg» (guerra sucia) der Operation Condor in Südamerika verwickelt.
Die Operation Condor wurde 1975 von der chilenischen Geheimpolizei DINA und den Geheimdiensten fünf anderer Länder in Lateinamerika – Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay – aus der Taufe gehoben. Dabei handelte es sich um eine Geheimdienstoperation, die darauf abzielte, linke Dissidenten, die die wirtschaftlichen Operationen der Banker in Südamerika bedrohten, zu überwachen, zu ermorden und verschwinden zu lassen.
Der Autor Kurt Nimmo weist darauf hin, dass der brutale Diktator von Argentiniens Nachbar Chile, General Augusto Pinochet, sogar so weit ging, seine Mordaktion in die Vereinigten Staaten zu exportieren. Am 21. September 1976 wurde ein ehemaliger Minister der chilenischen Allende-Regierung, die durch einen von der CIA unterstützten Putsch gestürzt worden war, zusammen mit seinem US-amerikanischen Helfer Ronni Moffitt auf den Straßen von Washington, D.C., ermordet.
Business Insider verwies auf einen Artikel von Hugh O’Shaughnessy, der 2011 auf der Website des Guardian veröffentlicht wurde. Darin nimmt er die katholische Kirche für ihre Rolle bei der Operation Condor und letztlich für das Verschwinden und die Ermordung von über 30.000 Südamerikanern in die Pflicht. Er zitiert den argentinischen Autor Horacio Verbitsky, der die summarische Hinrichtung Tausender politischer Dissidenten dokumentiert hat. Die bevorzugte Mordmethode bestand darin, Dissidenten aus argentinischen Militärflugzeugen in die Gewässer des Río de la Plata oder in den Atlantik zu stoßen.
Verbitsky zufolge hatte die argentinische Marine beispielsweise die politischen Gefangenen der Diktatur mit dem Einverständnis von Kardinal Bergoglio vor einer Delegation der Interamerikanischen Menschenrechtskommission versteckt, und zwar im Ferienhaus des Erzbischofs auf der Insel El Silencio im Río de la Plata. Die größte Schande für die Kirche sei, dass Bergoglios Name unter diesen Umständen bei der Wahl des Nachfolgers von Johannes Paul II. zugelassen wurde.
Wie Nimmo mitteilt, beschrieb der Biograf Sergio Rubin Bergoglios Verhalten weniger als Komplizenschaft denn als Pragmatismus. So sagte er gemäß Associated Press, dass das Versäumnis, die Diktatoren herauszufordern, in einer Zeit, in der so viele Menschen getötet wurden, einfach pragmatisch war. Er habe Bergoglios späteres Zögern, seine Seite der Geschichte zu teilen, als eine Reflexion seiner Demut bezeichnet. Nimmo weiter, unter Berufung auf Michel Chossudovsky, Wirtschaftswissenschaftler, Autor und Gründer von Global Research:
«Außerdem versuchte die Menschenrechtsanwältin Myriam Bregman, Bergoglio wegen seiner angeblichen Rolle beim Verrat zweier Jesuitenpriester, die entführt und einem argentinischen Todesschwadron übergeben worden waren, vor Gericht zu bringen. Die Priester wurden angewiesen, ‹ihre pastorale Arbeit aufzugeben›, nachdem es innerhalb der Gesellschaft Jesu, einem von der argentinischen Elite kontrollierten katholischen Orden, zu Spaltungen gekommen war. Die Jesuiten machten den fatalen Fehler, die katholische Kirche und ihre enge Beziehung zur Militärjunta zu kritisieren.»
Die beiden Priester Francisco Jalics und Orlando Yorio wurden fünf Monate nach ihrer Entführung durch die Todesschwadronen wieder freigelassen, nachdem sie gefoltert worden waren. Sechs weitere Mitglieder ihrer Pfarrei, die im Rahmen der gleichen Operation entführt worden waren, bleiben «verschwunden». Laut El Mundo berief sich Bergoglio zweimal auf sein Recht, sich zu weigern, vor Gericht zu erscheinen. Als er 2010 schließlich doch ausgesagt habe, seien seine Antworten ausweichend gewesen.
Wie Chossudovsky bemerkt, war all dies bereits vor der Amtseinführung des argentinischen Pontifex bekannt. Er fragt deshalb: «Warum wurde es nicht einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht? Katholiken auf der ganzen Welt wissen nicht, ‹wer Papst Franziskus I.›, Jorge Mario Bergoglio, war.»
Der Wirtschaftswissenschaftler hat keine Zweifel, dass Bergoglio die Militärdiktatur nicht nur unterstützte, sondern auch eine direkte und mitschuldige Rolle im ‹Schmutzigen Krieg› spielte, «was zur Verhaftung, Inhaftierung, Folterung und zum Verschwinden fortschrittlicher katholischer Priester und Laien führte, die gegen die argentinische Militärherrschaft waren».
Chossudovsky ergänzt, dass Bergoglio die katholische Kirche während der erfolgreichen Bemühungen der «Globalisten», Argentiniens Wirtschaft zu demontieren, leitete. Die Militärdiktatur des Landes sei von Wall Street-Bankern und David Rockefeller unterstützt worden:
«Eine der wichtigsten Ernennungen der Militärjunta (auf Anweisung der Wall Street) war der Wirtschaftsminister Jose Alfredo Martinez de Hoz, ein Mitglied des argentinischen Wirtschaftsestablishments und ein enger Freund von David Rockefeller. Das neoliberale makroökonomische Maßnahmenpaket, das unter Martinez de Hoz verabschiedet wurde, war eine ‹Kopie› des Pakets, das im Oktober 1973 in Chile von der Pinochet-Diktatur auf Anraten der ‹Chicago Boys› nach dem Staatsstreich vom 11. September 1973 und der Ermordung von Präsident Salvador Allende eingeführt wurde.»
Unter der Leitung von Wirtschaftsminister Jose Alfredo Martinez de Hoz sei die Geldpolitik der Zentralbank weitgehend von der Wall Street und dem IWF bestimmt und der Devisenmarkt manipuliert worden. Der Peso sei absichtlich überbewertet worden, was zu einer unüberwindbaren Auslandsverschuldung geführt habe. Die gesamte Volkswirtschaft sei in den Bankrott getrieben worden. Die Abrissbirne von IWF und Weltbank hätte ihre Aufgabe in Südamerika mit dem vorhersehbaren Ergebnis erfüllt: massives Elend, Armut, Unterernährung und Tod.
Vor dem Hintergrund verdeckter Operationen und Propagandakampagnen der USA mit dem Ziel, die nationalen Wahlen in verschiedenen Ländern der Welt zu beeinflussen, stellt Chossudovsky fest, dass die CIA seit langem eine verdeckte Beziehung zum Vatikan unterhält, und fragt:
«Hat die US-Regierung versucht, das Ergebnis der Wahl des neuen Pontifex zu beeinflussen? (...) Wurde von Washington innerhalb der katholischen Kirche direkt oder indirekt verdeckter Druck auf die 115 Kardinäle, die dem vatikanischen Konklave angehören, ausgeübt?»
Bergoglio sei jedenfalls fest entschlossen gewesen, den außenpolitischen Interessen der USA in Lateinamerika zu dienen. Er sei deswegen der bevorzugte Kandidat Washingtons gewesen.
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