Gut vier Prozent der Menschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren waren im Jahr 2024 in Deutschland ohne Internet. Das entspricht etwa 2,8 Millionen Personen, die das Internet noch nie genutzt haben. Über die Gründe für das Offline-Sein geht aus der entsprechenden Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) nichts hervor.
Diese Zahlen sind auch deswegen erwähnenswert, weil die Gesellschaft ständig digitaler werden soll. Ein bekundetes Ziel der neuen Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD ist die konsequente Digitalisierung der Verwaltungsleistungen. Elektronisch und unter dem Stichwort «Digital-Only» soll angeblich alles einfacher werden.
Nach dem aktuellen Stand der Dinge würden durch diese Maßnahmen mehrere Millionen Menschen vom Zugang zur öffentlichen Verwaltung ausgeschlossen. Diese soll aber laut Koalitionsvertrag gerade «niedrigschwellig und nutzerfreundlich für alle erreichbar» sein. Immerhin wird «Hilfe vor Ort» für alle, die «den digitalen Weg nicht gehen wollen oder können», versprochen.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland knapp unter der durchschnittlichen Offliner-Quote. In der EU waren 2024 fast fünf Prozent der 16- bis 74-jährigen Bevölkerung noch nie online, wie Destatis mitteilt.
Die Internationale Fernmeldeunion der Vereinten Nationen (ITU) schätzt, dass im Jahr 2024 knapp ein Drittel der Weltbevölkerung ohne Internet war – immerhin rund 2,6 Milliarden Menschen weltweit. «Universelle Konnektivität» bleibe eine ferne Perspektive, heißt es in dem Bericht.
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