Die Zahl der Covid-19 Patienten, die in Deutschland während ihres Aufenthaltes auf der Intensivstation eine sogenannte Invasivbeatmung benötigten, hat im Vergleich zum Frühjahr deutlich abgenommen. Derzeit liegen knapp 4’000 Menschen mit Covid-19-Diagnose auf der Intensivstation. Das berichtet das Fachportal Medscape unter Berufung auf den Online-Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).
Anders als im Frühjahr, als die meisten Patienten auf Intensivstationen invasiv - also durch Intubation - beatmet werden mussten, habe sich das aktuell zugunsten der Beatmung mit Maske verschoben.
Laut Prof. Christian Karagiannidis, der an der Lungenklinik Köln-Merheim das ECMO-Zentrum leitet, sei das Alter der Patienten der entscheidende Faktor für die beobachtete Sterblichkeit.
So habe diese «bei den beatmeten Intensivpatienten über 80 Jahren bei über 70 Prozent» gelegen, schreibt Medscape. Auch bei den über 70-Jährigen betrug sie dem Fachportal zufolge noch fast 65 Prozent.
Die wichtigste Erkenntnis sei jedoch jene über einen echten Durchbruch in der Behandlung, zitiert Medscape Prof. Karagiannidis.
«In der ersten Welle hatten wir nicht so viele Patienten auf Normalstation. Doch alle Kliniken stellen jetzt fest, dass wir extrem viele Patienten auf der Normalstation haben, Patienten, die auch nicht zwingend eine Intensivbehandlung brauchen. Ich glaube, das ist ein Effekt des frühzeitigen Einsatzes von Dexamethason (ein Kortikoid, Anm. Red.). Damit ersparen wir dem einen oder anderen die Intensivstation. Ich denke, das ist der wahre Durchbruch, den wir bislang in der Therapie haben. Alle anderen Medikamente haben bisher nicht die Wirkung, die Dexamethason hatte.»