«The Age of Depopulation - Surviving a World Gone Gray» heisst ein Artikel in der Oktober/Novemberausgabe der vom elitären Council on Foreign Relations (CFR) herausgegebenen Zeitschrift Foreign Affairs. Der Beitrag enthält Zündstoff. Es geht darum, dass die Weltbevölkerung nicht mehr im bisherigen Tempo wächst. Die Geburtenraten sind in vielen Ländern seit Jahren sogar unter die Schwelle gesunken, die notwendig wäre, um die Bevölkerungszahlen stabil zu halten. Diese Situation trifft Länder weltweit: Japan, Südkorea, Russland und sogar einige lateinamerikanische Länder verzeichnen inzwischen mehr Todesfälle als Geburten. Diese Entwicklungen weisen darauf hin, dass der Trend zur Schrumpfung der Bevölkerung nicht nur punktuell, sondern global ist.
Anders als bei der Schwarzen Pest, bei der Millionen durch eine Seuche starben, die dann schließlich auch ohne Impfung verschwand, ist der heutige Bevölkerungsrückgang auf die bewusste Entscheidung vieler Menschen zurückzuführen, weniger Kinder zu haben schreibt Foreign Affairs. Die Gründe dafür sind vielfältig: Während der steigende Wohlstand und die bessere soziale Sicherheit in ärmeren Ländern die Geburtenrate zum Sinken bringt, ist es in reicheren Ländern die steigende wirtschaftliche Unsicherheit, die diesen Effekt hat. Weitere Faktoren sind Karriereprioritäten, die zunehmende Urbanisierung und die steigenden Kosten der Kindererziehung. Besonders alarmierend ist, dass viele Länder nicht mehr in der Lage sind, durch politische Anreize wie Steuererleichterungen oder staatliche Förderungen den Geburtenrückgang zu stoppen.
In Asien, wo Länder wie China, Japan, Taiwan und Südkorea bereits seit Jahren unter niedrigen Geburtenraten leiden, ist der Rückgang besonders deutlich, stellt Foreign Affairs fest. In Südkorea und Japan, deren Fruchtbarkeitsraten inzwischen weit unter den Reproduktionsniveau liegen, zeichnen sich die gravierendsten Folgen ab. China, das lange durch seine Ein-Kind-Politik den Geburtenrückgang selbst vorantrieb, kämpft nun mit den Folgen einer alternden Gesellschaft.
Wie aus dem Beitrag hervorgeht, ist der Trend zur Entvölkerung keineswegs auf Asien beschränkt. Auch in Lateinamerika und dem Nahen Osten sinken die Geburtenraten drastisch. Länder wie Kuba und Uruguay verzeichnen heute Sterberaten, die die Geburtenzahlen übersteigen. In Brasilien und Mexiko, die traditionell hohe Fruchtbarkeitsraten hatten, zeichnet sich ebenfalls eine ähnliche Entwicklung ab. Die Geburtenraten fallen auch in Regionen, in denen hohe Geburtenraten lange als Norm galten, wie in Nordafrika und dem Nahen Osten.
Europäische Länder sind von dieser Entwicklung nicht ausgenommen, unterstreicht Foreign Affairs. Seit den 1960er Jahren verzeichnen Russland und viele EU-Länder rückläufige Geburtenraten. Die Zahlen sind alarmierend: 2023 lag die Geburtenrate in der EU um ein Drittel unter dem Reproduktionsniveau von etwa 2,1 Geburten pro Frau, und die meisten europäischen Länder verzeichnen mittlerweile mehr Todesfälle als Geburten. Besonders düster sieht die Prognose für Italien und Griechenland aus, wo der Bevölkerungsrückgang die Renten- und Sozialsysteme an ihre Belastungsgrenzen bringt.
Eine Ausnahme bildet Afrika südlich der Sahara. Hier sind die Geburtenraten laut Foreign Affairs mit durchschnittlich 4,3 Geburten pro Frau noch hoch, allerdings sinken auch dort die Zahlen. Während die Region derzeit das letzte demografische Bollwerk gegen die Entvölkerung darstellt, zeigt auch hier der Trend in Richtung eines Rückgangs. Der demografische Wandel, der in anderen Teilen der Welt bereits voll im Gange ist, wird hier wohl in den kommenden Jahrzehnten Einzug halten.
Der Geburtenrückgang führt dazu, bilanziert Foreign Affairs, dass die Weltbevölkerung nicht nur in allzu ferner Zukunft schrumpft, sondern bereits heute beschleunigt altert. Schon heute übersteigt die Zahl der über 65-Jährigen in vielen Ländern die Zahl der jungen Menschen. Dieser Trend wird sich laut Prognosen bis 2050 weiter beschleunigen. Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei den über 80-Jährigen, deren Zahl sich bis Mitte des Jahrhunderts verdreifachen könnte.
Diese Überalterung stellt laut Foreign Affairs die Regierungen vor enorme Herausforderungen: Die sozialen Sicherungssysteme müssen gestärkt werden, während gleichzeitig die Zahl der Arbeitskräfte schrumpft. Die Frage, wie eine alternde Gesellschaft wirtschaftlich überleben und weiter prosperieren kann, wird in den kommenden Jahrzehnten zentral sein.
Aus dem Artikel geht hervor, dass der demografische Wandel eine Herausforderung ist und angesichts der Umweltprobleme auch nicht nur negativ zu bewerten wäre; er muss nicht zwangsläufig zu einer Katastrophe führen. Länder können Strategien entwickeln, um mit den Veränderungen umzugehen und weiterhin zu prosperieren. Eine bessere Integration älterer Menschen in die Arbeitswelt, verstärkte Einwanderungspolitiken und innovative Pflegekonzepte könnten helfen, den Auswirkungen der Entvölkerung zu begegnen, schlägt das Magazin vor.
Kommentar von Transition News
Der Artikel beschreibt sehr gut, dass der Wendepunkt von weltweitem Bevölkerungswachstum zur Schrumpfung wohl viel schneller erreicht werden wird, als wir uns vorstellen und als heute noch in den Schulen gelehrt wird. Damit ist das, was Elon Musk sagt, alles andere als Panikmache (wir haben hier darüber berichtet).
Interessant ist aber auch, was nicht im Beitrag steht, dass nämlich die weltweite Übersterblichkeit seit der Coronazeit ein wesentlicher Faktor für diese Trendwende ist. Wir haben hier öfters darüber berichtet (zum Beispiel hier) und immer häufiger kommen Studien zum Schluss, dass diese Übersterblichkeit durch die Reaktion im öffentlichen Gesundheitswesen, nicht durch das Virus hervorgerufen wurde, also durch Stress als Folge der Massnahmen, falsche medizinische Behandlungen und «Impfungen».
Der Beitrag propagiert als Gegenmittel die Reform der Altersvorsorge und eine verstärkte Einwanderung. Während bei der Reform der Altersvorsorge der Teufel im Detail liegt, gerät auch die unkontrollierte Einwanderung immer mehr unter Beschuss. Sie entzieht den Herkunftsländern Humankapital und die Integration von Einwanderern wird immer schwieriger, wenn sie in grosser Zahl und aus fremden Kulturen kommen. Ausserdem handelt es sich weltweit um ein Nullsummenspiel.
Dass es durchaus Länder gibt, die auch in der jetzigen Situation die Geburtenrate steigern, wird auch geflissentlich verschwiegen. Hier haben wir es beschrieben. Das viel geschmähte Ungarn macht es vor.
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