Im Frühjahr 2020 fiel fast jede zweite Operation bei Kindern und Jugendlichen aus, berichtet die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) in einer Pressemitteilung.
Der aktuellen und repräsentativen Sonderanalyse der Universität Bielefeld im Auftrag der DAK zufolge wurden 41 Prozent der Behandlungen verschoben — aus Angst der Eltern vor Ansteckungen.
Die stärksten Rückgänge habe es bei Infektionen, Verletzungen, Asthma und bestimmten psychischen Erkrankungen gegeben. Dies wertet DAK-Vorstandschef Andreas Storm als «deutliches Warnsignal». In der Pressemitteilung heisst es:
«Im Frühjahrs-Lockdown wurden in den Krankenhäusern viele nicht dringende stationäre und ambulante Behandlungen drastisch oder vollständig eingestellt. Aus Angst vor Ansteckung wurden aber auch viele notwendige Untersuchungen nicht oder sehr spät durch die Eltern und Sorgeberechtigten veranlasst“, sagt Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann, Direktor des Universitätsklinikums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Bielefeld. „Dies hatte zur Folge, dass wir vermehrt schwere und komplizierte Verläufe bei chronischen Erkrankungen, wie Diabetes melllitus, oder auch bösartigen Neuerkrankungen erleben mussten.»