Deutschland hat seine erste dauerhafte Truppenpräsenz im Ausland seit dem Zweiten Weltkrieg gestartet. Bundeswehrtruppen sind jetzt bis auf Weiteres in Litauen stationiert. Wie das Portal Euractiv berichtet, hat Bundeskanzler Friedrich Merz dies als «Beginn einer neuen Ära» bezeichnet. Das Portal schreibt:
«Am Fuße des Gediminas-Hügels, der die Altstadt von Vilnius überragt, spielten Militärkapellen, und Hunderte von Soldaten standen in Formation. Die Botschaft war klar: Berlin ist zurück im Baltikum – und es wird bleiben.»
Merz erklärte bei der Veranstaltung: «Wir nehmen die Verteidigung der NATO-Ostflanke in unsere eigenen Hände.» Die Stationierung sei «eine gemeinsame Verpflichtung von Berlin und Vilnius, die Freiheit Europas vor jedem Aggressor zu schützen».
Da die Zweifel an der Verlässlichkeit der US-Sicherheitsgarantien unter Donald Trump wachsen würden, sei der Besuch von Merz «eine strategische Geste, um die NATO-Frontstaaten zu beruhigen und die Bereitschaft Berlins zu demonstrieren, eine größere Rolle innerhalb des Bündnisses zu übernehmen», teilt Euractiv mit.
Gleichzeitig versprach Merz, die deutschen Streitkräfte «zu den stärksten Europas zu machen». Die 5000 Mann starke Litauen-Brigade hat ihr Hauptquartier in Rūdninkai, nur 30 km südlich von Vilnius, und wird mit Unterstützungseinheiten in Rokantiškės und Nemenčinė eingesetzt. Bis zu 10.000 deutsche Soldaten und Familienangehörige könnten schließlich in Litauen stationiert werden. Die volle Einsatzfähigkeit soll bis 2027 erreicht werden.
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