The Guardian berichtete im Oktober 2009, dass sich im Jahr 2008 der abgesetzte honduranische Präsident Manuel Zelaya während eines Belagerungsangriffs auf die brasilianische Botschaft in Honduras darüber beschwert hatte, er sei einem «Elektronenbombardement mit Mikrowellen» ausgesetzt gewesen. Amy Goodman von der weltweit beachteten Zeitschrift Democracy Now! fragte Zelaya, ob er wisse, dass das honduranische Militär über Technologien verfüge, die Derartiges möglich mache. Und er antwortete: «Ja, natürlich.»
Global Research schrieb in diesem Zusammenhang vor wenigen Tagen:
«Die Bemühungen der US-Geheimdienste, zu leugnen, dass Angriffe im Zusammenhang mit dem ‹Havanna-Syndrom› von ausländischen Mächten ausgehen, nähren nur den Verdacht, dass die USA diese Neurotechnologien nutzen wollen, um die gesamte Weltbevölkerung zu kontrollieren, wie 1994 vom Strategic Studies Institute des US War College vorgeschlagen.»
Mit dem «Havanna-Syndrom» wird laut Wikipedia ein rätselhaftes Krankheitsbild bezeichnet, das bei US-Diplomaten und ihren Angehörigen in verschiedenen Ländern, insbesondere in Havanna, Kuba, aufgetreten ist. Es umfasse eine Reihe von unspezifischen neurologischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Hörverlust und kognitive Beeinträchtigungen. «Die Bundesregierung der Vereinigten Staaten vermutete darin zunächst eine verdeckte Operation eines gegnerischen Nachrichtendienstes mit einer Art neuartiger Mikrowellen-Waffe.» Von Kuba sei diese Theorie 2021 als Lüge zurückgewiesen worden.
Dem steht etwa ein Beitrag der Los Angeles Times aus dem Jahr 2022 entgegen, der die Überschrift trägt: «Sind elektromagnetische Waffen im Spiel? Opfer des ‹Havanna-Syndroms› ernst nehmen.» So lesen wir darin:
«Die US-Untersuchung mysteriöser Symptome, die als ‹Havanna-Syndrom› bekannt sind, könnte den Amerikanern längst überfällige Erkenntnisse über die neuen Gefahren durch Energiestrahler liefern. Hunderte von US-Regierungsmitarbeitern – überwiegend Spione und Diplomaten im Ausland – haben seit 2016, als Dutzende in Kuba betroffen waren, von stechenden Schmerzen, unerklärlichen Geräuschen, Schwindel, Sehverlust, Gedächtnisverlust, Schlaflosigkeit und Anzeichen von Hirnschäden berichtet.
Später wurden Vorfälle aus China, Russland, Kolumbien, Österreich, Usbekistan, Großbritannien, Polen und anderen Ländern gemeldet. Während einige Theorien Massenhysterie oder gar Grillen für die Vorfälle verantwortlich machten, veranlasste die Zunahme spektakulärer Fälle – darunter auch im und um das Weiße Haus – US-Beamte dazu, eine noch schändlichere und beunruhigendere Erklärung in Betracht zu ziehen: unsichtbare elektromagnetische Waffen.»
Der offizielle Begriff für dieses Syndrom laute «anomale Gesundheitsvorfälle» (auf Englisch «unexplained health incidents», kurz UHI). Doch ein Expertengremium der Biden-Regierung habe die Theorie zurückgewiesen, dass «psychosoziale Faktoren allein» die Symptome erklärten. Vielmehr habe es geheißen: «Gepulste elektromagnetische Energie, insbesondere im Radiofrequenzbereich, erklärt die Kernmerkmale plausibel, obwohl Informationslücken bestehen.» Der Bericht habe eine Theorie der National Academies of Sciences, Engineering and Medicine aus dem Jahr 2020 bekräftigt, die auf «gerichtete, gepulste Radiofrequenzenergie» verweise. Die LA Times weiter:
«Es mag nach Science-Fiction klingen, wie die UFO-Erkundung des Militärs. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass US-Angehörige von elektromagnetischen Waffen getroffen würden. Zwischen den 1950er und 1970er Jahren bombardierten die Sowjets die US-Botschaft in Moskau mit Mikrowellenstrahlung, was gesundheitliche Bedenken auslöste und die damals geheime Erforschung solcher Waffen durch die USA zur Folge hatte.»
Global Research geht in besagtem Artikel sogar so weit, davor zu warnen, derartige Neurotechnologien könnten «die menschliche Freiheit und Demokratie zerstören». Um dies zu verstehen, gelte es zunächst zu realisieren, dass es durch die Zufuhr der entsprechenden Anzahl elektrischer, magnetischer oder elektromagnetischer Impulse einer bestimmten Frequenz an das Gehirn möglich sei, die Aktivität von Neuronen künstlich zu induzieren, die einer bestimmten natürlichen Gehirnaktivität entspricht.
So habe der spanische Wissenschaftler José Delgado bereits in den 1950er Jahren in den USA Experimente mit elektrischer Stimulation des Gehirns durchgeführt. «Stimulierte er das Bewegungszentrum im Gehirn einer Katze, hob das Tier sogar beim Sprung die Pfote, was zu einer unsauberen Landung führte», so Global Research. «Als ein Freiwilliger gebeten wurde, seine elektrisch stimulierte Hand zu strecken, bemerkte er: ‹Ich glaube, Ihre Elektrizität ist stärker als mein Wille.›» Delgados Arbeit habe also gezeigt, dass elektrische Stimulation Funktionen wie Atmung, Herzfrequenz und sogar viszerale Sekretionen signifikant beeinflussen kann. Wurde das Lustzentrum stimuliert, hätten Frauen Therapeuten sogar die Heirat angeboten.
Die Forschung auf diesem Gebiet sei letztlich in der Erstellung hochpräziser Karten der Gehirnaktivität gegipfelt, die die künstliche Reproduktion jeder natürlichen neuronalen Aktivität im Gehirn durch Neurotechnologien ermöglichen. «Die Tatsache, dass Wissenschaftler aus aller Welt nicht gemeinsam an dieser Forschung beteiligt waren, legte nahe, dass die Ergebnisse dieser Forschung unter anderem für die Waffenentwicklung eingesetzt werden sollten», mutmaßt Global Research.
Ähnlich wie Robert Oppenheimer und Andrei Sacharow – Wissenschaftler, die sich mit den moralischen Implikationen ihrer nuklearen Erfindungen auseinandergesetzt hätten – habe Yuste tiefe Besorgnis über den möglichen katastrophalen Missbrauch dieser Entdeckungen geäußert. Deshalb sei er Mitbegründer der Neurorights Foundation geworden, die sich unter anderem dafür einsetze, die Vereinten Nationen angesichts möglicher Menschenrechtsverletzungen, die sich aus der detaillierten Erforschung der Funktionsweise des menschlichen Gehirns durch Neurotechnologien ergeben, zur Verteidigung der Menschenrechte zu bewegen.
Global Research erwähnt in diesem Zusammenhang den Bericht «Grundlagen und Grundsätze für die Regulierung von Neurotechnologien und die Verarbeitung von Neurodaten aus der Perspektive des Rechts auf Privatsphäre» von Ana Brian Nougrère, Sonderberichterstatterin für das Recht auf Privatsphäre. Daraus gehe hervor, dass Yuste unter den Herausforderungen, die die Entwicklung der Neurotechnologie mit sich bringt, folgende aufliste:
«Potenzial zur Veränderung bestimmter grundlegender menschlicher Eigenschaften wie Autonomie, moralische Verantwortung, freier Wille, Würde, Identität, geistiges Privatleben, körperliche Unversehrtheit und Sicherheit sowie das Potenzial zur Verursachung körperlicher Schäden oder geistiger Manipulation bei Menschen.»
Yuste warnte zudem vor «Brainjacking», also vor der unbefugten Kontrolle einer anderen Person über ein elektronisches Gehirnimplantat. Auch diese sind Teil der in der Kritik stehenden Neurotechnologien. Dazu Global Research:
«Invasive Hirnstimulatoren werden seit Jahrzehnten weltweit zur Behandlung neurologischer Erkrankungen implantiert. Die Anwendungsmöglichkeiten der Chip-Technologie gehen jedoch auch über den medizinischen Bereich hinaus. Ein Unternehmen hat kürzlich eine sichere Schnittstelle für die Kommunikation ‹mit Gedankenkraft› entwickelt und führt groß angelegte Tests dieser Technologie durch, die über Blutgefäße ins Gehirn implantiert werden kann.
Andere Unternehmen werben bereits mit ‹kosmetisch› unsichtbaren Implantaten, die es Nutzern ermöglichen könnten, Computer oder Mobilgeräte von jedem beliebigen Ort aus zu steuern.»
Das Unternehmen, das an der Verabreichung von «Chips» oder Implantaten durch Blutgefäße arbeite, nutze höchstwahrscheinlich Graphen-Nanopartikel, um zusätzliche Antennen an das Gehirn zu liefern und so die Wirksamkeit der zur Kommunikation mit dem Gehirn verwendeten gepulsten Mikrowellen zu erhöhen. Graphen sei das am wenigsten schädliche Nanomaterial und eigne sich daher für die sogenannte nicht-invasive Kommunikation mit dem Gehirn. «Es wird bereits häufig zur Behandlung neurologischer Erkrankungen eingesetzt. Es kann auch über Nahrung oder Aerosole ins Gehirn gelangen», so Global Research. «Es kann auch über eingeatmete Luft und geschluckte Nahrung ins Blut gelangen.»
Die Gefahr sei hier nun zum Beispiel, dass «Einzelpersonen oder Organisationen, also Hacker, Unternehmen oder Regierungsstellen, über neuronale Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, die geistigen Erfahrungen einer Person verfolgen oder sogar zu manipulieren könnten», warnt das Portal.
In einem 2024 veröffentlichten Bericht des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats der UNO mit dem Titel «Auswirkungen, Chancen und Herausforderungen der Neurotechnologie im Hinblick auf die Förderung und den Schutz aller Menschenrechte» heißt es dazu:
«Neurotechnologien stellen die Grundlagen des Menschenrechtssystems in Frage und können auf eine Weise eingesetzt werden, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit untergräbt … Neurotechnologien können dazu eingesetzt werden, Einzelpersonen zu beeinflussen und zu manipulieren. Durch Neuromodulationsgeräte können die physischen und mentalen Prozesse im inneren Bereich einer Person auf eine Weise verändert werden, die einer ‹Gehirnwäsche› ähnelt …
Sie können auch das Recht auf autonome Lebensentscheidungen ohne Einmischung oder Einschüchterung von außen (Entscheidungsprivatsphäre) beeinträchtigen und durch die unbefugte Verwendung der gesammelten personenbezogenen Daten auch die Informationsprivatsphäre beeinträchtigen ... Darüber hinaus können einige Arten von Neurotechnologien die psychische Gesundheit beeinträchtigen und Veränderungen der Persönlichkeit, des psychischen Gleichgewichts oder des Selbstbewusstseins einer Person hervorrufen.»
Auf Seite 4 seines Berichts erkennt der UN-Menschenrechtsrat sogar an, dass die Manipulation auch aus der Ferne hervorgerufen werden kann:
«Die Vereinten Nationen ... empfehlen Regierungen, Gesetze zum Schutz ihrer Bürger vor dem Missbrauch von Neurotechnologien zu erlassen. Sie empfehlen jedoch nicht, den Einsatz gepulster Mikrowellen oder anderer Energien zur Fernmanipulation des menschlichen Geistes auf individueller oder globaler Ebene zu verbieten. Der Grund dafür ist, dass diese Technologien als Informationen der nationalen Sicherheit eingestuft werden.»
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