Eine neue Studie weist darauf hin, dass eine bisher nicht identifizierte Gruppe von Urmenschen in der Zeit von vor 300.000 bis von vor 50.000 Jahren neben dem Homo sapiens in Ostasien lebte. Die Autoren nennen die Spezies Homo juluensis oder die Julurens, was «Großkopfmenschen» bedeutet.
Die Forscher argumentieren, dass diese Spezies, die möglicherweise mit den mysteriösen Denisovanern in Verbindung steht, Teil eines größeren Netzwerks menschlicher Arten in der Region während des späten Quartärs war. Anstelle eines linearen menschlichen Evolutionspfads deutet das auf ein komplexes Netz von Interaktionen und genetischem Austausch zwischen mehreren Arten hin.
Die in Nature Communications veröffentlichte Studie, auf die Study Finds aufmerksam macht, identifiziert vier Menschenarten aus dieser Zeit: Homo floresiensis («Hobbit»-Menschen aus Indonesien), Homo luzonensis (kleine Menschen von den Philippinen), Homo longi (eine Art mit einem massiven Schädel, die in China gefunden wurde) und eben Homo juluensis. Jede Spezies wies unterschiedliche körperliche Merkmale und Evolutionspfade auf. Study Finds kommentiert:
«Das Faszinierendste an diesen Entdeckungen ist, wie sie unser bisheriges Verständnis von menschlicher Migration und Interaktion in Frage stellen. Statt eines einfachen «Out of Africa»-Narrativs, bei dem eine Menschengruppe alle anderen verdrängt hat, deuten die Beweise nun auf eine viel nuanciertere Geschichte mit zahlreichen Ausbreitungen, Interaktionen und genetischem Austausch hin.»
Laut dem Anthropologen John Hawks haben die Autoren der Arbeit gute Argumente, um sagen zu können, dass sich die chinesischen Fossilien von den Fossilien aus Afrika und Westeurasien aus dieser Zeit unterscheiden.
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