Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat offiziell bestätigt, dass das beliebte Haarausfallmedikament Finasterid Selbstmordgedanken auslösen kann, wie Reuters berichtet. Es wird unter anderem unter den Namen Propecia, Proscar, Finasterax und Aindeem vermarktet. Diese Enthüllung folgt laut Natural News auf jahrelange Berichte, in denen das Medikament mit schwerwiegenden psychiatrischen und sexuellen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht wird, wobei die Pharmaunternehmen es weiterhin als «sichere» Lösung für männlichen Haarausfall anpreisen.
Ursprünglich wurde das Medikament Finasterid von Merck Pharmaceuticals zur Behandlung von Prostatavergrößerungen entwickelt und später in einer niedrigeren Dosis von 1 mg gegen Haarausfall eingesetzt. Es blockiert zwar das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), um den Haarausfall zu verlangsamen, aber seine Nebenwirkungen reichen von Erektionsstörungen bis Depressionen – und offenbar auch Selbstmordgedanken. Die Überprüfung der EMA ergab, dass die meisten psychiatrischen Fälle die 1-mg-Dosis betrafen, wobei die genaue Häufigkeit unklar bleibt.
Die Food and Drug Administration (FDA) der USA hat ebenfalls Alarm geschlagen und 32 Berichte über schwere Reaktionen auf nicht zugelassene aktuelle Finasteride angeführt, die von Telemedizin-Unternehmen wie Hims und Keeps verkauft wurden. Männer berichteten über «Erektionsstörungen, Angstzustände, Selbstmordgedanken, Gehirnnebel, Depressionen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, verminderte Libido und Hodenschmerzen».
Natural News zufolge erlebte eines der Opfer, der 26-jährige U.S. Army Sergeant Mark Millich, nach der Einnahme des Medikaments, wie sein Leben aus den Fugen geriet und er unter Schrumpfung der Genitalien, Angstzuständen und kognitivem Abbau litt. In der Warnung der FDA heißt es: «Einige Verbraucher gaben an, dass sie sehr depressiv wurden, unter Schmerzen litten und ihr Leben aufgrund dieser Symptome ruiniert wurde.»
Die Behörde hat auch Warnungen vor zusammengesetzten Versionen des Medikaments herausgegeben. Das Gremium stimmte zu, dass Selbstmordgedanken als Nebenwirkung von Finasterid-Tabletten aufgenommen werden sollten, erklärte jedoch, dass die Vorteile bei allen zugelassenen Anwendungen weiterhin ihre Risiken überwiegen. Darauf bestehen auch die Hersteller. Natural News kommentiert:
«Trotz dieser Risiken bleibt Finasterid ein Goldesel für Pharmaunternehmen, die das Trauma des Haarausfalls bei Männern ausnutzen. Die Verschreibungen sind in sieben Jahren um 200 Prozent gestiegen, angeheizt durch Telemedizin-Plattformen, die oft auf eine gründliche Untersuchung der Patienten verzichten. Ein ehemaliger Arzt von Hims räumte ein, dass bei diesem Modell Verschreibungen Vorrang vor der Sicherheit haben. (…) Schlimmer noch, viele Unternehmen spielen die Risiken herunter. (…) Die FDA warnt jedoch, dass es für diese nicht zugelassenen Formulierungen keine Sicherheitsdaten gibt und dass die Absorption in den Blutkreislauf sehr wohl stattfindet, was zu systemischen Schäden führen kann.»
Das Portal empfiehlt sicherere Alternativen. Natürliche DHT-Blocker wie Sägepalme, Kürbiskernöl und Rosmarinöl seien vielversprechend und würden nicht die gleichen Gefahren bergen. Kopfhautmassagen, Mikroneedling und Ernährungsumstellungen (weniger Zucker, mehr Biotin) würden ebenfalls die Haargesundheit unterstützen. «Diese Lösungen füllen jedoch nicht die Taschen von Big Pharma, im Gegensatz zu Finasterid, das die Anwender in eine lebenslange Abhängigkeit stürzt», so Natural News.
Die Warnhinweise der FDA und der EMA seien ein Anfang, aber sie würden nicht ausreichen. Die Patienten würden volle Transparenz verdienen, also keine versteckten Nebenwirkungen im Kleingedruckten. Für Telemedizin-Unternehmen müssten dieselben Standards gelten wie für herkömmliche Apotheken, und Ärzte müssten der informierten Zustimmung Vorrang vor schnellen Verschreibungen einräumen. Natural News schließt:
«Die dunklen Seiten von Finasterid können nicht länger ignoriert werden. Da Leben auf dem Spiel stehen, ist es an der Zeit, eine rücksichtslose Medikalisierung abzulehnen und sicherere, ganzheitliche Ansätze zur Bekämpfung von Haarausfall zu wählen, bevor noch mehr Männer den endgültigen Preis dafür zahlen.»
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