Betroffen seien vor allem 1,6 der zwei Milliarden Menschen, die ohne Arbeitsverträge arbeiten und oft von der Hand in den Mund lebten, schreibt Christian Kreiß, Professor für Volkswirtschaft, über die weltweiten Folgen der Lockdowns in einem Beitrag für Telepolis.
Das Einkommen dieser Menschen sei laut DW im weltweiten Durchschnitt um 60 Prozent eingebrochen. Laut Wall Street Journal wiederum werde sich 2020 die Zahl der hungernden Menschen auf der Welt von 130 auf 260 Millionen verdoppeln. Darunter seien sehr viele Kinder.
Kreiß blickt auch in den Economist vom 16. April. Danach habe ein Viertel aller kleinen Unternehmen in den USA nicht genügend Bargeld, um einen Monat Zahlungsausfall zu überstehen. Zudem hätten sich zwischen de, 21. März und dem 4. Juli 2020 50 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Die offizielle Arbeitslosenrate habe dem Economist zufolge im Juni 2020 bei 11,1, die Jugendarbeitslosigkeit bei 20,7 Prozent gelegen, schreibt Kreiß.
Kreiß zufolge unterschätzten die allermeisten Mainstream-Ökonomen das Ausmaß der aktuellen Krise. Grund dafür sei, dass die zu Grunde liegenden mathematischen ökonomischen Modelle auf unzutreffenden, marktapologetischen Grundannahmen aufbauten und daher bestimmte gefährliche strukturelle Entwicklungen nicht erkennen könnten.
Christian Kreiß’ Fazit fällt hart aus: Die Zahlen, Daten und Fakten zeigten deutlich, dass die weltweit ergriffenen, freiheitseinschränkenden Corona-Maßnahmen unverhältnismäßig waren und sind. Dem Wissenschaftler zufolge richten sie einen sehr viel höheren Schaden an, als sie Nutzen stiften.