Das FBI, die zentrale Sicherheitsbehörde der USA, arbeitet eifrig an seinem Next Generation Identification-Service (NGI), bei dem sich der Begriff «Biometrie» nicht mehr nur auf Fingerabdrücke beschränkt. Er umfasst auch Handabdrücke, Iris- und Gesichtserkennung. Dass bei dieser digitalen Datensammlung die Privatsphäre und die bürgerlichen Freiheiten verletzt werden könnten, wird dabei ignoriert.
Wie das Portal Reclaim The Net berichtet, hat das FBI bereits eine unglaubliche Anzahl von 2,5 Millionen Iris-Identitäten gesammelt und wächst mit einer erstaunlichen Rate von etwa 100’000 neuen Identitäten monatlich. Darüber hinaus hat der Dienst Zugang zu fünfzehn Millionen Identitäten, die in anderen Datenbanken der Bundesbehörden vorhanden sind.
Auch wenn dies für die Strafverfolgungsbehörden ein Segen bei der Verfolgung von Kriminellen zu sein scheine, werfe es doch ernsthafte Fragen über das Ausmass der Überwachung und den möglichen Missbrauch biometrischer Daten auf, kritisiert Reclaim The Net.
Die Verschmelzung der Iris-ID-Technologie mit dem FBI-Programm läuft seit 2014. Der Dienst ermöglicht den Zugriff auf einen riesigen Bestand an biometrischen Irisdaten in Verbindung mit biometrischen Fingerabdrücken und Gesichtsdaten.
«In einer Welt, in der Datenschutzverletzungen keine Seltenheit sind, sind der Schutz und die ethische Verwendung dieser sensiblen biometrischen Daten von grösster Bedeutung. Es besteht die Gefahr, dass diese Informationen in die falschen Hände geraten oder auf eine Art und Weise genutzt werden, die gegen die bürgerlichen Freiheiten verstösst», warnt Reclaim The Net.
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