(eb) Die US-Zulassungsbehörde hat im Eilverfahren das Mittel Remdesivir für die Behandlung von hospitalisierten Patienten zugelassen. Die WHO stufte hingegen den Wirkstoff als wirkungslos ein (wir berichteten).
Tatsächlich ist der Nutzen von Remdesivir selbst nach Aussagen der FDA fraglich. Jene Patienten, die Remdesivir erhielten, wurden zwar nach durchschnittlich zehn Tagen wieder gesund.
Doch auch jene Kontrollgruppe, die lediglich Placebo erhielt, gesundete nach 15 Tagen von selbst.
Das Arzneimittel hat auch in der Europäischen Union (EU) eine Zulassung erhalten. So schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI):
«Remdesivir ist das erste Arzneimittel, das in der Europäischen Union eine bedingte Zulassung für die Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen (≥ 12 Jahre) mit COVID-19 und Sauerstoffpflichtigkeit erhalten hat.»
Allerdings gibt das RKI offen zu, dass es keine ausreichenden Informationen zu den Nebenwirkungen gibt:
«Engmaschige Überwachung (v.a. in Bezug auf Hepatotoxizität) und Meldung unerwünschter Arzneimittelwirkungen an den Hersteller (Firma Gilead) sowie an die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (https://humanweb.pei.de/) sind weiterhin obligatorisch.»
(Erläuterung: Hepatotoxizität = giftig für die Leber)