Die Food and Drug Administration (FDA) hat im Labor gezüchteten Lachs, der von Wildtype Foods hergestellt wird, für den Verkauf freigegeben. Mit dieser Genehmigung kann das Startup aus San Francisco, das den Fake-Lachs bisher nur in seinem Restaurant Kann in Portland, Oregon, servierte, expandieren und sich auf weitere Standorte ausweiten.
Wie Natural News berichtet, hat sich die FDA bei der Zulassung des Fake-Fisches ausschließlich auf die vom Unternehmen vorgelegten Sicherheitsdaten gestützt. Kritiker werfen der Regulierungsbehörde deshalb vor, dass sie keine unabhängigen Sicherheitsbewertungen durchgeführt hat.
Jaydee Hanson vom Center for Food Safety (CFS) bezeichnete die Zulassung als «ungeheuerlich». Denn das Produkt sei mit Hilfe von Protokollen für Medikamententests genehmigt worden, nicht mit Hilfe einer strengen Überprüfung von neuartigen Lebensmitteln. Die FDA würde Unternehmensinteressen über die öffentliche Gesundheit stellen.
Der Lachs von Wildtype Foods wird aus Wildlachszellen in sterilen Stahltanks gezüchtet, wobei pflanzliche Gerüste und Nährstoffmischungen verwendet werden, um Geschmack und Textur zu imitieren. Das Unternehmen behauptet, sein Produkt sei «genauso sicher wie konventionell gezüchteter oder wilder Lachs» und beruft sich dabei auf interne Tests.
Die Entscheidung der FDA stützte sich, wie Natural News mitteilt, ausschließlich auf die Selbstzertifizierung von Wildtype Foods im Rahmen der GRAS-Ausnahme (Generally Recognized as Safe), einer jahrzehntealten Regel, die ursprünglich für Standardzutaten wie Salz und nicht für hochmoderne Biotechnologie galt.
Große Bedenken bestünden nach wie vor in Bezug auf Zusatzstoffe wie Wachstumsfaktoren wie den Fibroblasten-Wachstumsfaktor-2 (FGF2), den die FDA mit Tumorrisiken in Verbindung bringe. Nach Angaben von Wildtype Foods wird FGF2 bei der Herstellung entfernt, doch Kritiker wie Hanson glauben das nicht und fordern eine strengere Kontrolle: «Woher wissen wir, dass es keine Rückstände gibt? Wir wissen es nicht.» Auch die Transparenz in Bezug auf proprietäre Nährstoffe und potenzielle chemische Rückstände bleibe undurchsichtig.
Natural News weist in diesem Rahmen darauf hin, dass Investitionen in Fake-Fleisch stark rückläufig sind. Nachdem zwischen 2016 und 2022 drei Milliarden Dollar in den Sektor flossen, seien die Finanzmittel 2023 um 75 Prozent gesunken. Selbst große Akteure wie Eat Just, bekannt für Eier auf Pflanzenbasis, hätten Zweifel an der Skalierbarkeit.
Gesetzliche Hindernisse würden die Verbreitung des Fake-Fleisches erschweren: Florida und Alabama hätten kultiviertes Fleisch verboten und es in kulturellen Debatten als «naturfeindlich» bezeichnet. Wildtype Foods kämpfe unterdessen damit, die Produktion über die wöchentlichen «Saku»-Lachsportionen im Restaurant Kann hinaus zu skalieren und sei auf Partnerschaften mit Köchen angewiesen, um das Interesse der Verbraucher zu wecken.
Wie die Portale Planet Today und The People’s Voice informieren, wird das Start-up Wildtype Foods auch von Bill Gates finanziert (hier und hier).
Kommentare