Robert Cibis ist ein erfahrener Regisseur. Nach seinem Studium der Filmwissenschaften drehte er mehrere Dokumentarfilme, unter anderem für Arte. Er hat Preise erhalten und die Produktionsfirma OVALmedia gegründet. In der Corona-Krise war er einer der ganz wenigen Vertreter seiner Branche, die ihre Stimme erhoben, um die Maßnahmenpolitik öffentlich anzuprangern. Das hatte schwere Konsequenzen. Mitarbeiter kündigten, TV-Sender beendeten die Zusammenarbeit. Cibis blieb kritisch und sammelte fleißig Material, um die Corona-Krise in einer Dokumentation zu verarbeiten. Entstanden ist eine ganze Reihe unter dem Titel «CORONA.film».
Die ersten vier Folgen darf er nicht mehr veröffentlichen, weil er an einen skrupellosen Co-Investor geraten war, der es erreicht hat, Cibis die Rechte zu entziehen (Transition News berichtete). Auf die restlichen Teile der Dokumentationsreihe hat der Geldgeber jedoch keinen Zugriff. Cibis produziert daher munter weiter. Mittlerweile sind zwei neue Folgen entstanden. Auf der Website von OVALmedia sind sie genauso abrufbar wie der Prolog-Film von 2021. Weitere Folgen befinden sich in der Produktion. Im Interview mit Transition News spricht Cibis über den Inhalt seiner Dokumentationsreihe, erklärt sein Erkenntnisinteresse und bettet die Corona-Krise in einen globalen Kontext ein.
Transition News: Herr Cibis, Sie haben die Dokumentation «CORONA.film» produziert, wobei man von einer Doku-Reihe sprechen muss, die noch nicht abgeschlossen ist. Mehrere Teile liegen aber schon vor. Der Prolog dazu erschien bereits 2021, die anderen Teile mehr als zwei Jahre später. Warum haben Sie sich so viel Zeit gelassen?
Robert Cibis: Dafür gibt es gleich eine ganze Reihe von Gründen. Erst einmal sind zwei Jahre für nun mittlerweile sechs Filme gar nicht so viel Zeit. Trotzdem wären wir gerne schneller gewesen. Wir hatten zu viele Geschichten zu erzählen, zu viel Recherche und ein Autorenteam, das sich wandelte und Einarbeitungszeit benötigte.
Gleichzeitig wurde ich persönlich, vor allem aber unsere Firma vielfach im Wirken gebremst. Leute, die als vermeintliche Unterstützer an uns herangetreten waren, entpuppten sich in Wirklichkeit als Übeltäter mit Schadensabsicht. Wir mussten Sabotage und Betrug durch verschiedene Geschäftspartner abwehren. Wir hatten Erfolg, aber das hat die Produktion verlangsamt.
Wenn man wollte, könnte man über die Corona-Krise eine Dokumentation mit 20 Teilen drehen. Sie haben sie auf bislang sieben Teile komprimiert, wenn man den Prolog-Film mitrechnet. Welche Aspekte waren Ihnen wichtig?
Das sehe ich genauso wie Sie. 20 Teile sind noch wenig. Möglicherweise werden wir mehr als das produzieren. Wir versuchen, uns an die Hintergründe heranzutasten, dann mühevoll verschiedene Schichten der Machtmaschinerie abzutragen, um zu sehen, wo die Motoren sind. Es gibt sehr große Skandale wie die illegitime Beschaffung der Schutzmasken durch oder in Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen Politikern, die zu normalen Zeiten einen medienübergreifenden Aufschrei hervorgerufen hätten. Jetzt aber nehmen wir uns nicht einmal die Zeit, uns damit zu beschäftigen, weil wir offensichtlich viel größere Probleme, viel größere Skandale, noch stärkere, kriminelle Energie beobachten.
Welche Erkenntnisse haben Sie persönlich aus der Corona-Krise gezogen?
Mein gesamtes Weltbild hat sich verändert. Ich fühle mich wirklich wie jemand, dem man die Tricks des Zauberers erklärt hat. Plötzlich kann man sie nicht mehr nicht sehen. Man sieht sie immer, wenn manipuliert wird. Die Magie der Inszenierung ist verschwunden, dafür kam aber die Verblüffung, dass die anderen den Trick nicht sehen. Völlig unverständlich. Und trotzdem schaue ich wieder und wieder auf den Magier und denke: Na, so gut macht er das nun auch nicht. Nicht hier und nicht dort. Man sieht gleich an mehreren Stellen, dass alles nur «PHEIC» ist («Public Health Emergency of International Concern»). Das ganze Schauspiel ist deshalb so faszinierend, weil es über weite Strecken erstaunlich gut funktioniert. Das Publikum ist mein Objekt der Faszination.
Im ersten Teil haben Sie einen Ausschnitt aus der UNO-Rede Salvador Allendes aus dem Jahr 1972 eingeblendet, in der er damals vor der wachsenden Macht internationaler Konzerne warnte. Sein Schicksal ist bekannt. Ein Jahr später fiel er einem Putsch zum Opfer. Inwiefern hat das mit Ihrem Film über Corona zu tun?
Der Wirtschaftsraum der internationalen Konzerne wächst und wächst. Nach der Privatisierung von zum Beispiel Strom, Wasser und dem Gesundheitswesen werden die Behörden selbst privatisiert, siehe die WHO. Das Ganze geht seit 500 Jahren einher mit immer größeren, wirkmächtigeren Wirtschaftsstrukturen und ebenso einer Kapitalakkumulation. Ich kenne das aus der Filmwelt.
Nur ein typisches, generisches Beispiel: Ein Film, der 200 Millionen Euro gekostet hat, wird mit einem Verleihbudget von 800 Millionen Euro gleichzeitig in 150 Ländern in die Kinos gebracht. Er wurde produziert von einem Medienkonzern, der einem Infrastrukturkonzern gehört, der wiederum billionenschweren Vermögensverwaltern gehört. Es kann sein, dass jeder Dialogsatz im Film mit allen Interessenvertretern abgesprochen ist. Bei so viel Geld ist der Druck enorm: Der Film soll ganz viel auf einmal. Er soll Geld verdienen, Produkte in die Märkte bringen – durch Produktplatzierung und Merchandising etwa –, er soll durch Ideen und Narrative das Herrschaftsmodell der Herrschenden unterstützen und er soll gegebenenfalls die Bürger in eine neue Richtung stupsen, wo sie vielleicht vorher nicht waren.
Man kann über solche Narrative Schuldgefühle gegenüber Minderheiten oder Wut gegenüber einer bestimmten Gruppe aufbauen. Man kann aber auch erzählen, wie gut das einfache Leben doch ist, wie schön es doch ist, nicht zu den Reichen zu gehören. Ich nenne Letzteres als Beispiel, weil es erstaunlich viele Hollywood-Filme mit genau dieser Moralbotschaft gibt. Ich könnte Beispiele aus vielen, vielen Branchen anführen, aber vom Film komme ich her. Da kenne ich mich etwas aus.
Also, alles in allem geht es darum, dass sich die Bürger, die Gemeinden, die Städte, die Regionen, die Bundesländer und die Nationen wieder Macht zurückholen. Sie alle verlieren mehr und mehr nach «oben», und «die da oben» geben diese Macht an den finanziell-industriell-militärischen Komplex ab. Wir brauchen das Gegenteil. Wir müssen für das Subsidiaritätsprinzip kämpfen. Ein ganz wichtiger Punkt ist dabei, dass Konzerne und Regierungen schon verschmolzen sind. Das Problem sind monopolistische Strukturen, die wie öffentliche funktionieren, aber hinter der privatrechtlichen Fassade die Bürger schröpfen können.
Jeder Teil beginnt mit einer Szene, in der EU-Kommissarin Ursula von der Leyen in Aktion tritt. Was hat es damit auf sich?
Frau von der Leyen verkörpert wie keine andere genau das eben Beschriebene. Sie entmachtet öffentliche Strukturen in enger Zusammenarbeit mit dem Militär und militärischen Dienstleistern. Sie führt Kompetenzen und viele Milliarden Euro an die Oligarchen ab. Dabei macht sie noch so lächerliche Händewaschvideos, dankt Bill Gates für seine Führungsarbeit und schimpft auf die «Desinformation». Wenn man völlig unkommentiert ihre Videos sieht, muss doch jeder Bürger die Farce erkennen, oder?
In «CORONA.film – Prologue» kamen noch sehr viele Experten, Aktivisten und die sogenannten Aufklärer aus dem Widerstand zu Wort, allen voran die Mitglieder des Corona-Untersuchungsausschusses. In «CORONA.film» fällt auf, dass Sie sich hauptsächlich auf Wolfgang Wodarg konzentrieren. Was hat Sie dazu bewogen, den Kreis der Interviewpartner so einzuengen?
Auch das hat gleich mehrere Gründe. Wir hatten beim Prolog den Plan, einige Protagonisten über mehrere Jahre in ihrer Aufklärungsarbeit zu begleiten. Dass ihr Leben selbst zu so einem Roman werden würde, hatte ich nicht erwartet. In Wirklichkeit haben wir hier verschiedene Filmprojekte. Die CORONA.film-Reihe will die Machtmechanismen der Maßnahmenkrise aufdecken, und die anderen Filme werden die Abenteuer im «Corona-Widerstand» erzählen. Es ist alles noch größer geworden, als ich zuerst gedacht hatte. Deshalb braucht es viele Filme, die sich wiederum thematisch fokussieren müssen, damit es spannend und nachvollziehbar bleibt.
Im ersten Teil geht es unter anderem um einen Aspekt, der aus dem kollektiven Bewusstsein völlig verschwunden zu sein scheint – die Falschbehandlung zu Beginn der vermeintlichen Pandemie. Kranke, vor allem Ältere, bekamen zu hohe Dosen des Medikaments Hydroxychloroquin und starben anschließend. Deswegen waren die Todeszahlen zu dem Zeitpunkt so hoch. Das ist zumindest die These des Films. Wie verbreitet ist sie unter Medizinern und Wissenschaftlern? Was haben Ihre Recherchen ergeben?
Für mich ist das der springende Punkt. Wenn wir kühl analysieren, wie diese Krise begonnen hat, verstehen wir, wohin sie führt und vor allem, warum es sie gab. Die Corona-Krise ist eine Operation unter falscher Flagge. Die «Vorzeigetoten» in den Krankenhäusern und Altenheimen wurden durch Fehlmanagement und vor allem Fehlbehandlung umgebracht. Dazu gibt es mittlerweile eine lange Latte von Studien und anderen Belegen. Eine besondere epidemische Notlage sollte im Frühjahr 2020 auf der ganzen Welt simuliert werden. Das hat zwar meist in den Medien gut geklappt, aber in den Krankenhäusern und Arztpraxen gab es nur sehr vereinzelt irgendwelche Auffälligkeiten.
In Deutschland ist nichts Auffälliges passiert. Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit zu sterben, auch für die so genannten «Vulnerablen», war so gering wie nie zuvor. Die Altmedien kommunizierten eine Rekordsterblichkeit, während die Statistiker eine Rekorduntersterblichkeit festhalten konnten. In vereinzelten Krankenhäusern, zum Beispiel in New York, Madrid, Paris, Straßburg und Bergamo, gab es viele Tote, und das war Mord.
Genauso wie zum Beispiel am 11. September 2001 ein Massenmord an der eigenen Bevölkerung als Vorwand für langfristige Grundrechtseinschränkungen genommen wurde, wurden im Frühjahr 2020 Patienten auf medizinische Weise ermordet, um ebenfalls weitere langfristige Grundrechtseinschränkungen zu begründen. Zudem war mit den Attentaten von 2001 der Auftakt für eine ganze Reihe von völkerrechtswidrigen Angriffskriegen gegen muslimische Regierungen und ihre Völker gegeben. Bei den Massenmorden von 2020 wurde die Basis für die heiße Phase des Dritten Weltkriegs gelegt. Wobei sich hier unsere Analyse doppelt: Denn Krieg ist immer auch ein Weg zu systematischer Grundrechtseinschränkung.
Ist damit zu rechnen, dass diese Vorgänge auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden? Welchen Eindruck haben Sie?
Je weniger es schmerzt, darüber zu reden, desto eher wird darüber geredet. Wir haben in Deutschland noch nie so heftig den Nationalsozialismus bekämpft wie heute. Ich habe Angst, dass es hier genauso kommt. Aber wie beim Nationalsozialismus ist es so, dass diese autoritäre, streng hierarchische Form des Zusammenlebens von heute natürlich auch schwächer ist, als eine offene Gesellschaft.
Die exzellenten Leute werden ausgesiebt und landen bei den Außenseitern beziehungsweise bei den Widerständlern. Die Bürger werden zu Untertanen, die nicht mitdenken, aber vor allem gehorchen. Diese Mitläufer werden wie immer die ersten Opfer des brutalen Systems. Dann frisst das System sich selbst auf. Es zerstört seinen Wirt wie ein Krebs.
Die Kunst ist, da unbeschadet durchzukommen. Die Kraft liegt aber bei den emanzipierten Bürgern. Diese sind aktiv und das gibt gute Energie. Diese denken nach und recherchieren. Das kann eine diffuse Angst zu einer konkreten Furcht machen. Wenn man die Bedrohung beim Namen nennen kann, dann kann man handeln. Das ist gut gegen Depression und Apathie. Das ist attraktiv. Weil irgendwann der Punkt kommt, wo Widerstand anziehender sein wird als blinder Gehorsam, bin ich Optimist. Ich kann aber nicht sagen, wann das sein wird und wie viel psychischen und körperlichen Schaden die Menschen bis dahin noch erleiden müssen.
Die Corona-Krise war nicht nur eine Gesundheits-, sondern auch eine Gesellschafts- und vor allem eine Demokratiekrise. Würden Sie sagen, dass diese Krise ausgestanden ist? Oder waren die letzten Jahre ebenfalls nur ein Prolog?
Das war nur der Prolog. Wir haben zwar schon über 30 Millionen Tote, laut Denis Rancourt. Aber in diesem Krieg werden es wohl einige Hundert Millionen Tote werden, so befürchte ich. Vieles ist anders und wird anders sein, als in den letzten beiden Weltkriegen. Alles, wirklich alles wird zur Waffe. Ob es eine Verordnung zum Brachlegen von Agrarflächen ist, vergiftete Lebensmittel, Lieferkettenengpässe, Zwangsmedizin, Staudammabriss, Waldfeuer, Massenmigration, medialer Psychoterror oder ganz banale Granaten. Das ganze Spektrum der Möglichkeiten wird genutzt. Sehr, sehr schlaue Geister haben Jahrzehnte damit verbracht, den Krieg in einer völlig neuen Komplexität zu konzipieren.
Das Gespräch führte Eugen Zentner.
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