Die Dummheit und die Schurkerei wachsen:
Das gehört zum «Fortschritt».
Friedrich Nietzsche, «Der Wille zur Macht»
Liebe Leserinnen und Leser!
Einer der schillerndsten Begriffe unserer Zeit ist der Terminus «Fortschritt». Nahezu jede/r oder zumindest die große Mehrheit scheint fortschrittlich und damit nicht rückständig sein zu wollen – und es scheint in den öffentlichen und medialen Debatten auch irgendwie ziemlich klar, was damit gemeint ist: mehr Wachstum, mehr Technologie allerorten, mehr Digitalisierung an Schulen, mehr Effizienz an den Hochschulen.
Selbst weite Teile der sogenannten «alternativen Szene» sind nicht frei von diesem Gedanken-«Gut». Herrscht doch auch bei vielen von ihnen der feste Glaube daran, dass wir schon auf den rechten Weg kommen mit unserer Lebensweise, wenn wir nur genügend investieren in alternative Technologien wie Windparks und iPpads für Schulkinder.
Bei den Grünen etwa ist man überzeugt, wir müssten die «Digitalisierung vorantreiben». Digitalisierung sei ...
«... eine große Chance für unsere Gesellschaft. Sie verändert, wie wir arbeiten, wirtschaften und uns bilden. Deshalb verstehen wir Digitalisierung als Querschnittsthema, das in verschiedenen Bereichen gestaltet werden muss.»

Quelle: www.gruene.de
Doch ist dem wirklich so? Schreitet die Menscheit damit wirklich voran, ja findet damit wirklich «Fortschritt» statt?
Ich bezweifle das von Grund auf. Sicher, auch ich nutze die «Segnungen» des Fortschritts wie Fernseher, Auto, Flugzeug oder Smartphone. Doch es ist in dieser durchtechnisierten Welt alles andere als leicht, sich dem zu entziehen, allein aus beruflichen und privaten Sachzwängen heraus.
Würde ich zum Beispiel dem Laptop und dem Smartphone Ade sagen, könnte ich vor allem auch beruflich einpacken.
Dennoch sollte es gestattet sein oder ist es gar gebogten, darüber hinaus zu denken. Dies wurde mir wieder so richtig gewahr, als ich über folgendes Video «gestolpert» bin. Über den Weg gelaufen ist es mir im Telegram-Kanal des Schauspielers Mel Gibson (um das Video anzuschauen, bitte auf das Bild klicken):

Quelle: Telegram-Kanal von Mel Gibson
«Mad Max» fügte dem Video folgende Zeile bei: «If you think your life is hard; then think about this» (wenn du glaubst, dass dein Leben hart ist, dann denke einmal darüber nach).
Und eben auf dem unerträglichen Elend, das in dem Video zum Ausdruck kommt, ist das, was gerne als «Fortschritt» bejubelt wird, aufgebaut. Oder wie es in dem kürzlich auf welt.de erschienenen Beitrag «Kobalt: Das dunkelste Geheimnis der Energiewende» heißt:
«Kobalt ist das Elfenbein, der Kautschuk, der Blutdiamant, das Gold, Kupfer, Silber, Zinn, Zink, Nickel, Wolfram, Tantal und Uran der grünen Utopien. Ein elementarer Rohstoff, der ohne das Erbe des Kolonialismus und der Sklaverei am unteren, am losen Ende der globalen Lieferketten nicht zu haben ist – von der EU und an den Börsen eingestuft als kritisch und strategisch für die Weltwirtschaft, den Wohlstand.
Da sind die Kinder im Grundschulalter auf den Halden von Likasi, die für einen Monatslohn, der niedriger ist als das Schuldgeld wäre, das Gestein zerkleinern, indem sie es ohne irgendwelche Werkzeuge gegeneinanderschlagen. Da sind Chance (14) und Nikki (15) in Kambove, die mit ihren Säuglingen in Tragetüchern auf dem Rücken in den Gräben mit der giftigen Brühe stehen, um das Erz zu waschen. Und da sagt der Vater, der um seinen Sohn trauert, der unter seiner Hütte, in einem der Stollen verschüttet wurde, die sie immer tiefer in die rote Erde wühlen müssen: ‹Wir leben in unseren Gräbern.›»
Dass die Kinder nicht zur Schule gehen, dass die Mädchen vergewaltigt werden und als minderjährige Mütter in den Gruben arbeiten, dass Eltern, die noch keine 30 sind, nicht mehr zur Arbeit taugen und auf Kosten ihrer Kinder leben, das sei «der Kreislauf des Systems im Kongo», wie es in dem Artikel weiter heißt.
Kobalt mache das Land kaputt, es mache die Menschen krank durch Säuredämpfe und durch Strahlung. Kobalt mache sie ärmer, weil das Land, in dem sie graben, immer wieder neu verkauft werde. Und so habe China in der Zeit, in der Joseph Kabila war (2001 bis 2019), die Herrschaft übernommen über die Kobaltindustrie im Kongo und damit über den internationalen Kobalthandel.
Wie schreibt doch gleich Theodor W. Adorno in seinem Werk «Minima Moralia»:
«Es gibt kein richtiges Leben im falschen.»
Alles Gute – trotz allem!
Torsten Engelbrecht
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