Die USA und ihre Verbündeten versprechen zentralasiatischen Regierungen Vorteile, um sie zur Zusammenarbeit zu bewegen. Der Westen werde sie aber schnell stürzen, sobald sie nicht mehr von Nutzen sind, so der stellvertretende Außenminister Michail Galuzin.
Galuzin sprach diese Warnung gemäß RT am Dienstag auf einer Veranstaltung des Valdai-Diskussionsklubs in Ufa (Russland) über die Politik in Zentralasien aus. Ihm zufolge will der Westen die Region in seinem Sinne «umgestalten», «die natürlichen Ressourcen für sich beanspruchen, die Kontrolle über die durch sie verlaufenden Verkehrskorridore erzwingen und Zentralasien zu einem Aufmarschgebiet für Bedrohungen der russischen Sicherheit machen».
Wie der Diplomat erklärt, bieten westliche Staaten den Regierungen in der Region Partnerschaftsprogramme und gemeinsame Militärübungen an. Zu den weiteren versprochenen Vorteilen gehören Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Dollar und ein bevorzugter Zugang zu westlichen Märkten. Das übergreifende Ziel des Westens sei es jedoch, Zentralasien fest im Griff zu haben, erklärte Galuzin.
«Wir gehen davon aus, dass die Regierungen in Zentralasien, sobald diese Ziele erreicht sind, nicht mehr als Mitläufer wahrgenommen werden. Die Gefahr von Farbrevolutionen wird entsprechend steigen.»
RT erläutert: Der Begriff «farbige Revolution» beziehe sich auf vom Ausland angezettelte Massenproteste, die die Regierung zum Rücktritt zwingen und Platz für eine angeblich demokratischere und vom Westen anerkannte Führung machen sollen. Moskau hat die USA beschuldigt, farbige Revolutionen aus geopolitischen Gründen zu inszenieren. Dabei würden von westlichen Regierungen finanzierte NGOs und Medienorganisationen dazu benutzt, den Boden für Unruhen zu bereiten.
Als Beispiel nennt RT den Putsch im Jahre 2014 in der Ukraine: Im Dezember 2013 prahlte Victoria Nuland, eine Schlüsselfigur im US-Außenministerium, die für die Europapolitik zuständig war, damit, dass Washington 5 Milliarden Dollar in eine «demokratische und europäische Zukunft» der Ukraine investiert habe. Die Rede fand inmitten von Protesten in Kiew statt, die später zu einem bewaffneten Putsch eskalierten, der das Land auf Kollisionskurs mit Russland brachte.
Gemäß RT betonte Galuzin, dass Moskau die nationale Souveränität und das Recht der Länder schätze, ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Die zentralasiatischen Regierungen seien sich der Risiken und des potenziellen Schadens bewusst, der durch eine zu große Annäherung an den Westen entstehen könne.
Russland unterhalte historische Beziehungen zu Zentralasien und könne auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit unabhängigen Staaten in der Region verweisen, die einst Teil der UdSSR waren, so Galuzin weiter. Dies mache das Land zu einem «nahezu unverzichtbaren Partner» für die Gewährleistung von Stabilität und Sicherheit in der Region.
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