Eine Recherche des französischen Internetmagazins Basta Mag zeigt, dass die französische Regierung auch in der Coronakrise Krankenhausbetten reduziert. Demnach sind in mindestens 13 Krankenhäusern in diesem Jahr Betten- und Personalkapazitäten gestrichen worden oder dies steht unmittelbar bevor.
Es betrifft auch Gebiete, die sehr hohe Covid-19-Fallzahlen aufweisen, wie zum Beispiel die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur oder Paris.
In Marseille wurde der 2019 beschlossene Sparplan zur Schließung von 230 Betten nicht korrigiert. In Paris führt die Verlagerung mehrerer Krankenhausstandorte zu einer Verringerung der Kapazitäten um 200 Betten.
Im Universitätskrankenhaus von Nantes sind seit Beginn des Jahres etwa 100 Betten aufgehoben worden. Im Mai machten zudem elsässische Parlamentarier auf einen Plan ihrer regionalen Gesundheitsbehörde aufmerksam, 20 Intensivbetten vor allem in Straßburg zu schließen. Dies zu einem Zeitpunkt, als die Region Grand Est die höchste Anzahl Hospitalisierungen und schwere Covid-19-Fälle zu verzeichnen hatte.
Auf der Website von Basta Mag sind die Bettenschließungen Stadt für Stadt auf einer Karte einsehbar:
- Besançon: - 28 Betten
- Caen: - 200 Betten
- Limoges: - 100 Betten
- Longjumeau, Juvisy, Orsay: - 600 Betten
- Marseille: - 230 Betten
- Nancy: - 174 Betten
- Nantes: - 100 Betten
- Nice: - 200 Betten
- Reims: - 184 Betten
- Rouvray: - 80 Betten
- Saint Ouen (Paris): - 200 Betten
- Straßburg: - 20 Betten
- Vinatier: - 75 Betten
Die Anzahl an verfügbaren Krankenhausbetten nimmt in Frankreich von Jahr zu Jahr kontinuierlich ab. Zwischen 2003 und 2017 sind die Bettenkapazitäten um mehr als 69’000 Plätze verringert worden, wie ein Bericht des französischen Gesundheitsministeriums zeigt (siehe unten, Seite 8 des PDF).