Sanna Marin, ehemalige finnische Regierungschefin, erklärte, dass sie auch nicht mehr als Parlamentsabgeordnete zur Verfügung stehe, da sie als Beraterin für das Tony Blair Institute for Global Change (TBI) arbeiten werde, wie mehrere Medien berichten.
Im April verlor ihre Partei die Parlamentswahlen gegen Finnlands wichtigste konservative Partei, wobei die nationalistische Finnenpartei den zweiten und die Sozialdemokraten nur den dritten Platz belegten. Nach dieser Wahlniederlage trat sie als Chefin der Sozialdemokraten zurück.
Marin gehört zu den Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums (WEF) und wurde 2019 finnische Ministerpräsidentin, da war sie 34 Jahre alt. Unter ihrer Riege beantragte Finnland 2022 den Beitritt zur NATO.
«Unsere Mission ist es, politischen Führern weltweit dabei zu helfen, Veränderungen für ihr Volk herbeizuführen – und Sanna Marin weiss genau, wie das geht», wird Tony Blair auf der Website des TBI zitiert.
Das TBI steht allerdings immer wieder in der Kritik. Zum Beispiel wenn es um eine digitale ID für die Bürger Grossbritanniens geht. «Das Institut geriet in die Schlagzeilen, als Blair gemeinsam mit dem ehemaligen Vorsitzenden der Konservativen und Ex-Aussenminister William Hague den Vorschlag unterbreitete, dass jeder eine digitale ID erhalten soll, die Pass, Führerschein, Steuerunterlagen, Qualifikationen und das Recht auf Arbeit als Eckpfeiler einer technologischen Revolution umfasst», berichtet Politico.
Laut einem Artikel in der Sunday Times hat das Institut auch nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi die Regierung Saudi-Arabiens beraten und weiterhin Geld vom Königreich erhalten.
Auch der amerikanische Tech-Milliardär Larry Ellison, der Gründer des Softwareunternehmens Oracle, finanziert das Tony Blair Institute, so die britische Daily Mail. Dabei soll es laut der Zeitung um die Einrichtung einer zentralen Datenbank gehen, mit der in afrikanischen Staaten Impfdaten überwacht werden.