Laut RT erhielt das Robert Koch-Institut (RKI) im November 2021 eine Spendenzahlung in Höhe von 499’981 US-Dollar. Es sei die zweite Unterstützung der Bill & Melinda Gates Foundation für das Institut. Als Zweck würden «Forschung und Lernmöglichkeiten» angegeben. Die erste Zahlung von der Gates Foundation erhielt das RKI im November 2019. Damals waren es 253’000 US-Dollar für die «Entwicklung von Impfstoffen». In diesem Tätigkeitsfeld ist die Stiftung stark engagiert.
Das RKI in Berlin ist als Bundesbehörde zur öffentlichen Gesundheitspflege eine staatliche Einrichtung. Demnach liegt ein potenzieller Interessenskonflikt vor, wenn private Spenden entsprechende Einflussnahme Dritter zur Folge hat. Es leitet und koordiniert das «Pandemie-Frühwarnzentrum» der Weltgesundheitsorganisation (WHO Hub on Pandemic and Epidemic Intelligence), welches am 1. September 2021 in Berlin eröffnet wurde. Gemäss einem Artikel der Vereinten Nationen entstand es auf Initiative der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und des WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das RKI betrachtet die WHO als «Eckpfeiler der globalen Gesundheitssteuerung».
Gates: Geldgeber von RKI und WHO
Die Gates Foundation gilt auch als grösster privater Geldgeber der WHO. Wenn das RKI sich an der WHO orientiert, so tut es dies indirekt auch an der Gates Foundation. In den Medien wurde die Abhängigkeit der WHO immer wieder kritisiert, zumindest vor Corona (Deutschlandfunk, Die Zeit). Der SWR titelte gar: «Was gesund ist, bestimmt Bill Gates».
Interessant: Auf der Seite des SWR-Beitrags wird die vor wenigen Jahren publizierte Recherche mit Hinweisen auf «hauseigene Faktenfüchse» und Erklärungsversuchen wie «Warum Verschwörungstheoretiker die Gates-Stiftung ins Visier nehmen» relativiert. Es scheint heute für den SWR unwichtig zu sein, dass die Gates Foundation «seit der Jahrtausendwende (...) der WHO insgesamt 2,5 Milliarden Dollar gespendet» hat und «jährlich vier Milliarden Dollar» ausgibt, unter anderem für «Impfpartnerschaften mit Pharmakonzernen».
Das RKI arbeitete gemäss einem Reitschuster-Artikel mindestens 2017 bereits mit der Gates Foundation zusammen, als die beiden Organisationen eine Krisenübung veranstalteten, an der unter anderem auch die WHO, die Rockefeller Stiftung, die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) dabei waren.