Das Biotechunternehmen CureVac, an dem SAP Gründer Dietmar Hopp ebenso wie die Bill & Melinda gates Stiftung beteiligt sind, will – wie andere Firmen – sein mRNA Vakzin in Brasilien testen. Das berichtet die Zeit.
Besonders pikant: Auch die Bundesrepublik Deutschland hält erhebliche Anteile an CureVac: Sie ist mit rund 300 Millionen Euro beteiligt.
«Damit wird Brasilien zum Testlabor der Welt: Erste Testreihen der Unternehmen AstraZeneca, Sinovac und BioNTech/Pfizer laufen bereits», schreibt dazu die Zeit.
Was die Zeit zu erwähnen vergisst: Bei den neuartigen Genimpfstoffen handelt es sich um Vakzine, die ins Erbgut des Menschen eingreifen. Diese waren vor der Coronakrise weltweit weder erlaubt, noch jemals am Menschen getestet worden.
Mit der Wahl Brasiliens als «Testlabor» verlagern Unternehmen Haftungsfragen und im Falle von Komplikationen, wie sie beispielsweise auch im Contergan-Skandal auftauchten, in ein Land, wo Klagen für Schadenersatzansprüche deutlich unterhalb jener in den USA oder der EU liegen dürften. Zudem ließen sich in Brasilien Testpersonen mit wesentlich geringeren Summen für außergerichtliche Einigungen und Stillschweigeabkommen gewinnen.
Sollte es bei den Tests zu Todesfällen oder zu unlinebsamen Spätfolgen kommen, würde dies in einem Land wie der USA quasi das Todesurteil eines Unternehmens bedeuten. Dass Biotechunternehmen und große Pharmakonzerne jetzt Brasilien wählen, lässt sich so interpretieren: Die Entwickler von Vakzinen sind sich bezüglich der Sicherheit ihrer Produkte nicht ganz sicher und wollen den möglichen finanziellen Schaden minimieren.