Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze durch die Berliner Feuerwehr bei medizinischen Notfällen, lag ebenso wie die Zahl der Bettenauslastung der Berliner Krankenhäuser im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Krise, deutlich unter den entsprechenden Werten der Vorjahre. Das meldet das Onlinemagazin Multipolar. Es beruft sich auf eine kürzlich veröffentlichte Stellungnahme der Feuerwehrgemeinschaft.
Dafür wurden die zugänglichen offiziellen Daten der Feuerwehr-Rettungseinsätze in Berlin ebenso wie die der Belegung der Krankenhäuser in der Hauptstadt ausgewertet. «Im Ergebnis können die offiziellen Einsatzzahlen der Berliner Feuerwehr keine Bestätigung eines exzeptionellen Gesundheitsnotstandes vor oder im ersten Jahr der sogenannten Pandemie aufzeigen», heißt es in der Stellungnahme.
«Die gesunkenen Zahlen belegen zweifelsfrei die Wahrnehmung vieler Kollegen des Einsatzdienstes und stehen lediglich im Widerspruch zu dem damals ‹medial› vermittelten und damit ‹gefühlten› Pandemiegeschehen.»
Die Feuerwehrgemeinschaft ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von hunderten Feuerwehr-Mitarbeitern, die sich im Frühjahr 2022 aus Protest gegen die Impfpflicht bei der Feuerwehr zusammenfanden. Nach ihren Angaben hat es im April 2020 mit 30.161 Einsätzen und im Februar 2021 mit 29.415 Einsätzen die niedrigsten Zahlen gegeben. Erst ab dem Frühjahr 2021 habe es einen ungeklärten, teils massiven Anstieg der Einsatzzahlen vor allem bei Herzbeschwerden, Schlaganfällen und psychischen Notfällen gegeben, heißt es in der Meldung unter Berufung auf die Feuerwehrgemeinschaft.
Es sei damit «faktisch belegt, dass die Berliner Feuerwehr am Anfang einer angeblich pandemischen Notlage außergewöhnlich niedrige Einsatzzahlen von nur 1005 Rettungsdienst-Einsätzen am Tag abzuarbeiten hatte (siehe April 2020)», wird aus der Stellungnahme zitiert. Nach einem weiteren Jahr «bemerkenswert geringer Einsatzzahlen» seien diese auf rund 1300 tägliche Einsätze bis zum April 2022 angestiegen.
Zwei Monate später, im Juni 2022, sei das tägliche Maximum von sogar 1409 täglichen Rettungsdienst-Einsätzen erreicht worden, eine Steigerung um knapp 40 Prozent. Im Dezember 2023, am Ende der «Pandemie», sei das absolute monatliche Maximum mit 42.905 Einsätzen (1384 Rettungsdienst-Einsätze pro Tag) zu verzeichnen gewesen.
Der nachweisliche Abfall der Rettungsdienst-Einsatzzahlen bei der Berliner Feuerwehr im Jahr 2020 lasse sich auf ganz Deutschland übertragen, heißt es in der Meldung. Die Entwicklung sei bei allen Berufsfeuerwehren zu beobachten, wie die Einsatzstatistik der Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) auf Grundlage eines bundesweiten Datenstandes zeige.
Demnach fielen die Einsatzzahlen der bundesweiten Notfallrettung im Jahr 2020 ebenfalls ab, stiegen dann im Jahr 2021 wieder an und verblieben weiter unter dem Niveau von 2019. Da es für die Folgejahre noch keine weiterführenden Daten gibt, habe die Feuerwehrgemeinschaft stellvertretend die Rettungsdienst-Einsatzzahlen der Berufsfeuerwehren Dortmund, Dresden, Düsseldorf und Köln ausgewertet.
«Die Einsatzzahlen dieser exemplarischen Städte beschreiben das gleiche Pandemiegeschehen wie in der Hauptstadt.»
Einem Abfall der Einsatzzahlen im ersten Coronajahr 2020 folgte 2021 eine Einsatzsteigerung. Der Höhepunkt der Einsatzzahlen für den Rettungsdienst sei nach einer erneuten teils erheblichen Einsatzsteigerung in den Jahren 2022 beziehungsweise 2023 erreicht worden.
Der Stellungnahme zufolge wurden zum Vergleich die Zahlen der Krankenhausbelegung im gleichen Zeitraum ausgewertet, die das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlicht hat. Diese Daten zeigen gemäß der Meldung die durchschnittliche Bettenauslastung und die Fallzahl der vollstationären Behandlungen der Krankenhäuser des Landes Berlin bis 2022.
Demnach reduzierte sich die Bettenauslastung im Jahr 2020 signifikant. Sie sei von 84,1 Prozent im Jahr 2019 bis auf 71,5 Prozent im Jahr 2021 abgesunken. Die Gesamtfallzahl der vollstationären Behandlungen ist den Daten nach von 876.983 Fällen im Jahr 2019 auf 775.041 Fälle im Jahr 2020 gefallen.
Bis 2021 sei die Zahl der vollstationären Behandlungen gegenüber dem Jahr 2019 um mehr als 140.000 gesunken. Die Berliner Daten decken sich laut der Stellungnahme der Feuerwehrgemeinschaft mit dem damaligen deutschlandweiten bereits nachgewiesenen Trend der Unterauslastung der Krankenhäuser.
Die Daten bestätigen laut der Feuerwehrgemeinschaft die Aussagen eines Kollegen im Interview mit Multipolar. Dieser hatte darin von einem starken Rückgang von Rettungsdienst-Einsätzen und einer beobachteten Betten-Unterauslastung in Berliner Krankenhäusern, insbesondere im ersten Jahr der Corona-Krise 2020 berichtet. Die objektivierbare Faktenlage gehe nicht mit der medial vermittelten Angstpropaganda der Coronazeit konform, heißt es im Fazit der Stellungnahme.