Letzte Woche kam es rund um das Europa League-Fußballspiel des niederländischen Erstligisten Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv zu Ausschreitungen. Dabei gerieten Tel Aviver Hooligans und propalästinensische Demonstranten aneinander. Die Polizei musste einschreiten. Systemmedien und -politiker «framen» die Ereignisse als «antisemitisch». Die Israelis wurden als Opfer dargestellt, die dringend hätten evakuiert werden müssen. Der israelische UN-Botschafter Danny Danon sprach auf X sogar von einem «Pogrom» gegen Juden.
Es deutet jedoch alles darauf hin, dass die Gewalt von den israelischen Fußballfans ausgelöst wurde. So zeigen Videos, wie die Fans bereits am Tag vor dem Spiel eine palästinensische Fahne von einem Haus im Amsterdamer Stadtzentrum herunterreissen, rassistische Parolen wie «Wir werden die Araber ficken» und «Fick dich, Palästina» skandieren und ein Taxi, das angeblich einem arabischen Einwohner gehört, mit einem Brecheisen angreifen. Vor diesem Hintergrund ist der Begriff «antisemitisch» nicht einmal falsch, denn auch Araber sind Semiten.
Selbst die Times of Israel berichtete über die Videoaufnahmen und schreibt, dies «deutet auf starke Spannungen und Unruhen im Vorfeld der nächtlichen Angriffe hin». Auch nach Angaben der niederländischen Polizei hatten Maccabi-Anhänger randaliert und provoziert. Sie sollen unter anderem palästinensische Flaggen verbrannt haben.
Das palästinensische Außenministerium verurteilte laut Al Jazeera die «antiarabischen Gesänge» und die offensichtlichen Angriffe auf die palästinensische Flagge. In einer Erklärung auf X habe die Behörde die niederländische Regierung aufgefordert, «eine sofortige Untersuchung der Anstifter dieser Ausschreitungen durchzuführen und Palästinenser und Araber, die in den Niederlanden leben, zu schützen».
Der Amsterdamer Bürger und Aktivist Mo Kotesh bestätigte gegenüber Al Jazeera, israelische Fans hätten am Mittwoch unschuldige Menschen auf der Straße, Eigentum und Taxifahrer angegriffen und eine palästinensische Flagge heruntergerissen.
Kotesh, der der palästinensischen Gemeinde in den Niederlanden angehört, erklärte, dass sie – wie von der Stadtverwaltung angewiesen – am Tag des Spiels eine friedliche Demonstration in der Nähe des zentralen Dam-Platzes abhielten. Ihm zufolge hätten Einheimische versucht, der Gewalt entgegenzuwirken, die von israelischen Fans gegen sie und ihr Eigentum ausgeübt wurde.
Wie die NachDenkSeiten berichten, mussten die Tagesschau und viele weitere sogenannte «Leitmedien» zudem einräumen, dass die von ihnen gezeigten Bilder nicht wie behauptet eine «Jagd auf Juden» zeigten, sondern Angriffe von israelischen Maccabi-Fans auf Passanten in Amsterdam.
The Cradle erklärt, die Fankultur von Maccabi Tel Aviv sei berüchtigt für rassistisches und aggressives Verhalten. Dabei würden auch Gesänge angestimmt wie «Tod den Arabern» und die eigenen arabischen Spieler schikaniert. Das Portal beanstandet, dass die «westliche Welt und die Mainstream-Medien» wieder einmal «die Gelegenheit genutzt haben, Antizionismus und Antisemitismus in einen Topf zu werfen». Und weiter:
«Der Vorfall von Amsterdam wurde von den israelischen Behörden genutzt, um eine globale Bedrohung für Juden darzustellen, die israelische Einheit zu stärken und die Aufmerksamkeit vom laufenden Gaza-Konflikt abzulenken.»
Am Montag kam es in Amsterdam erneut zu Ausschreitungen. Dabei ging auch eine Straßenbahn in Flammen auf. Es gab mehrere Festnahmen. Laut einem Bericht der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf stehen die aktuellen Ausschreitungen offenbar mit den Vorfällen von vergangener Woche in Verbindung. Unter den Protestierenden sei eine palästinensische Flagge gesehen worden.