Die von einer Grippeschutzimpfung ausgelöste Antikörperproduktion im Knochenmark hält entgegen der bisherigen Annahme nur wenige Monate an. Das berichtet die Deutsche Ärztezeitung. Damit steht aber auch fest: Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene Impfung von Risikogruppen, also von medizinischem Personal, chronisch Kranken und Menschen über 60 Jahren bereits ab September würde diese gerade zum Höhepunkt der zu erwartenden Influenzawelle im Februar schutzlos dastehen lassen.
Eine jetzt im Fachblatt Science veröffentlichte Studie belegt diese Schlussfolgerung:
Wie erwartet sei es zwar im Rahmen der Studie nach der Influenza-Impfung zu einer Vermehrung der antikörperbildenden Plasmazellen gekommen. Diese seien in den ersten Wochen im Blut und nach 28 Tagen auch im Knochenmark vermehrt nachweisbar gewesen. Nur: schon nach einigen Monaten war eben diese Aktivität vorbei.
«Die Antikörpertiter, die die Impfung oder eine Erkrankung erzeugt, sinken bei den Patienten häufig auf eine Konzentration, die auch dann keine Schutzwirkung erzielen würde, wenn die Antikörper die Viren neutralisieren könnten», schreibt dazu das Ärzteblatt.