In den Medien werden seit Jahren regelmässig angebliche Rekordtemperaturen in Europa gemeldet. Ein neuer Bericht kommt nun allerdings zu dem Schluss, dass sich die Durchschnittstemperaturen in Grossbritannien nach dem kurzen Anstieg in den 1980er und 90er Jahren seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht verändert haben.
Ausserdem war die Durchschnittstemperatur im vergangenen Jahr mit 10 °C nur um einen Rundungsfehler höher als 2014. Dass sich die jahrzehntelange Durchschnittstemperatur nicht verändert hat, zeigt die Tatsache, dass der aktuelle 10-Jahres-Durchschnitt in Grossbritannien mit 9,4 °C immer noch nicht höher ist als zwischen 1998 und 2007.
Quelle: Met Office
Aus dem Bericht, auf den der Daily Sceptic aufmerksam macht, geht weiter hervor: Die Jahrestemperaturen in Grossbritannien lagen im vergangenen Jahr mit 0,82 °C über dem 30-jährigen Durchschnitt weit im Rahmen der natürlichen Variabilität. Im Vergleich dazu lag das Jahr 2010 um 0,92 °C darunter, während mehrere andere Jahre grössere Anomalien als 2022 aufwiesen. Ausserdem waren die 2010er Jahre kühler als die 2000er.
Im von der Global Warming Policy Foundation (GWPF) erstellten Bericht werden die Aufzeichnungen des nationalen meteorologischen Dienstes Met Office verwendet, wobei berechtigte Zweifel an der Genauigkeit dieser Temperaturmessungen bestehen. Wie der Daily Sceptic mitteilt, wirbt das Met Office häufig mit Temperatur-«Aufzeichnungen» auf Flughäfen wie Coningsby, Heathrow und Northolt – Bereiche, die mit Beton, Asphalt, Maschinen und Abgasen gefüllt sind, was die Temperatur erhöht.
Ausserdem haben die durch die zunehmende Verstädterung verursachten Wärmeverzerrungen sowohl die lokalen als auch die globalen Datensätze verfälscht. Auf globaler Ebene hat das Met Office rückwirkend zudem mehr als 30 Prozent Erwärmung in den letzten 20 Jahren zu den Aufzeichnungen hinzugefügt, während ähnliche Mengen an Erwärmung aus dem Zeitraum 1850-1900 entfernt wurden, um einen jahrhundertelangen Erwärmungstrend zu erzeugen.
Ausschlaggebend für das warme letzte Jahr war laut dem Bericht das überwiegend sonnige Wetter im Frühjahr und Sommer. Die Sonnenscheindauer war die siebthöchste in diesem Zeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1919. Dem Bericht des GWPF zufolge gibt es jedoch keinen offensichtlichen langfristigen Trend bei den Sonnenstunden, der darauf hindeuten würde, dass dies Teil eines Musters des Klimawandels wäre.
Die Aufzeichnungen für Mittelengland sind die längste kontinuierliche Temperatursammlung, die bis ins Jahr 1660 zurückreicht. Der letzte Sommer lag an vierter Stelle, während es 1976 um 0,4°C wärmer war. Höhere Durchschnittstemperaturen wurden auch in den Jahren 1826 und 2018 gemessen.
Was die Niederschläge betrifft, so ist die jährliche Menge in England und Wales seit den 1990er Jahren allmählich angestiegen, «doch der langfristige Durchschnitt ist niedriger als in den 1870er Jahren und ähnlich wie in den 1920er Jahren».
In Schottland haben die Niederschläge zwischen den 1970er und 1990er Jahren erheblich zugenommen, doch sind seitdem kaum langfristige Veränderungen festzustellen. In Nordirland hat es seit fast 100 Jahren kaum Veränderungen gegeben. Trotz gegenteiliger Berichte in den Medien haben die Stürme in Grossbritannien seit den 1990er Jahren sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Intensität abgenommen. Die nachstehende Grafik zeigt diesen Trend.
Quelle: Met Office
Zusammenfassend stellt der Bericht fest, dass das britische Klima «absolut gutartig» bleibt. Die beobachteten Veränderungen seien gering und meist durchaus willkommen gewesen.