Halloween ist weltweit als amerikanisches Fest bekannt, doch es stammt ursprünglich aus Europa. Die Wurzeln dieses Festes reichen zurück bis zu den alten Kelten, die glaubten, dass in der Nacht des 31. Oktobers – ihrem Neujahrsfest – die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten am dünnsten sei. Man glaubte, dass die Geister der Verstorbenen umherwandern und den Menschen, mit denen sie im Leben Konflikte hatten, Unheil bringen könnten. Um sich zu schützen, verkleideten sich die Kelten und stellten Nahrung vor ihre Häuser, in der Hoffnung, die Geister abzuschrecken oder zu besänftigen.
Mit der Ausbreitung des Christentums in Europa versuchte die Kirche oft, heidnische Feste umzudeuten und mit christlichen Bedeutungen zu versehen. So wurde Halloween zu «All Hallows’ Eve» – dem Vorabend des Allerheiligenfests am 1. November und des Allerseelentags am 2. November, an denen die Heiligen verehrt und für die Seelen der Verstorbenen gebetet wird. Trotz dieser «Christianisierung» sind viele der unheimlichen Elemente von Halloween bis heute erhalten geblieben – und für viele Christen bleibt der Bezug zur Dunkelheit ein ernstes Problem.
Einige Christen sehen Halloween kritisch, da das Fest oft Gewalt, Tod und das Überschreiten spiritueller Grenzen thematisiert. Für Elly Loos, eine ehemalige «Hexe», ist Halloween einer der wichtigsten Feiertage in satanischen Kreisen. Sie beschreibt, dass Halloween in der Bevölkerung oft nur als «fröhliches Fest mit Kürbissen und Verkleidungen» gesehen wird, doch das sei aus ihrer Sicht eine gefährliche Verharmlosung. «Viele Menschen wollen nichts von Hexerei und Satanismus hören, weil es ihnen Angst macht», sagt Loos. «Doch die Realität des Okkulten ist vorhanden, und die Gesellschaft gewöhnt sich immer mehr daran.»
Loos bedauert, dass auch viele Christen Halloween feiern und damit einen Teil der okkulten Welt akzeptieren, «als wäre nichts dabei». Ihrer Meinung nach liegt das auch an mangelnder Aufklärung seitens der Kirchen. «Es ist Aufgabe der Kirchenleitung, ihre Gemeindemitglieder zu sensibilisieren und zu schützen, aber oft fehlt es an Bewusstsein und Wissen über die spirituelle Bedeutung von Halloween.»
Es gibt Alternativen: Räbenlichter sind traditionelle Laternen aus Herbstrüben, die vor allem im alemannischen Raum, wie der Schweiz, hergestellt werden. Kinder schnitzen die Laternen aus Rüben, indem sie diese aushöhlen und mit Motiven wie Sonne, Mond und Sternen verzieren. Ursprünglich ein Familienbrauch zur Feier der letzten Ernte im November, hat sich das Schnitzen von Räbenlichtern heute in Schulen und Jugendvereinen verlagert.
Die Laternen werden während der Umzüge an Schnüren und einem Stock getragen und mit Kerzen beleuchtet, wodurch die Motive im Dunkeln leuchten. Diese Umzüge finden meist im November statt, oft mit ausgeschalteter Straßenbeleuchtung, damit die Lichter besser zur Geltung kommen. Die Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, hat ihren Ursprung in den nächtlichen Wegen der Menschen zum Abendgottesdienst.
Die Ursprünge von Halloween und aktuellen Bräuche dieses Festes sind eng mit dem Okkulten und einer Weltanschauung verbunden, die nicht nur mit dem christlichen Glauben kaum vereinbar ist. Dennoch haben Christen die Möglichkeit, Alternativen zu schaffen, die die Werte des Glaubens widerspiegeln.
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