Ein Vertreter des israelischen Gesundheitsministeriums berichtete dem Gesundheitsausschuss der Knesset, dass die aus der Gefangenschaft der Hamas befreiten Geiseln Beruhigungspillen erhalten hätten, bevor sie dem Roten Kreuz zur Überführung nach Israel übergeben worden sind. Dies melden israelische Medien wie Haaretz und Times of Israel. Die Times erläutert:
«Mit den Medikamenten sollte erreicht werden, dass die Geiseln nach mehr als 50 Tagen körperlicher Misshandlung, Entbehrungen und psychischem Terror im Gazastreifen ruhig, fröhlich und gut gelaunt erscheinen.»
Laut der Times of Israel nennt die Leiterin der Ernährungsabteilung des Ministeriums, Prof. Ronit Endevelt, ausdrücklich das Mittel Clonazepam. Das Medikament sei in Israel unter dem Namen Clonex bekannt und werde andernorts als Klonopin und Rivotril verkauft. Es werde zur Vorbeugung und Behandlung von Angststörungen, Krampfanfällen, bipolarer Manie, psychosebedingter Unruhe und Zwangsstörungen eingesetzt.
Der Zeitung zufolge machte Endevelt keine Angaben darüber, ob die Verabreichung von Medikamenten durch Bluttests bei den freigelassenen Geiseln in israelischen Krankenhäusern, durch deren Aussagen oder durch beides bestätigt worden ist. Angehörige von Geiseln, die vor dem Ausschuss sprachen, seien die Ersten gewesen, die das Thema angesprochen haben.
Der Schas-Abgeordnete Yonatan Mishraki fordert gemäss der Times of Israel das Gesundheitsministerium auf, Gesundheitsorganisationen in aller Welt einen offiziellen Bericht zukommen zu lassen, in dem die Beweise für die Verabreichung von Medikamenten sowie andere medizinische Befunde nach der Rückkehr der freigelassenen Geiseln detailliert aufgeführt sind.
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