Drei Tage Dauerregen hatten im Osten Österreichs lokal verheerende Auswirkungen. Betroffen war vor allem Niederösterreich, das flächenmäßig größte Bundesland. Am schlimmsten erwischt hat es wieder einmal die Orte entlang der Flüsse Kamp und Traisen – und diesmal auch das Tullnerfeld.
Fünf Menschen kamen bei den Überschwemmungen ums Leben, drei davon alte Personen, die ihre Häuser nicht rechtzeitig verlassen haben. Zahllose Häuser wurden teilweise schwer beschädigt. Die (freiwilligen) Feuerwehren waren an der Grenze ihrer Belastbarkeit und ihr Einsatz oft bewundernswert, Solidarität und Nachbarschaftshilfe oft beeindruckend.
Panik und Hysterie
So sehr es an den dramatischen Situationen in einigen Landstrichen nichts zu beschönigen gibt, so sehr benutzten Politiker und Medien des Mainstream das Hochwasser für ihre Agenden. Das betraf einerseits den laufenden Wahlkampf für die Nationalratswahlen, andererseits das grundlegende Klimanarrativ.
Obwohl die allergrößten Teile des Landes keine Katastrophengebiete waren, wurden politisch und medial Panik und Weltuntergangsstimmung verbreitet. Selbst in Wien, wo gerade einmal die U-Bahnen entlang des Wienflusses und des Donaukanals gesperrt wurden, es ansonsten aber einfach nass und stürmisch war, wurde die Bevölkerung aufgefordert, möglichst daheim zu bleiben und Wege, die nicht unbedingt nötig seien, zu unterlassen.
In den Nachrichten gab es kein anderes Thema mehr. Selbst der erneute Anschlagversuch auf Donald Trump kam nicht vor. Die ganze Tonlage von Politikern und Medien erinnerte stark an die missionarische «Sorge», mit denen die Corona-Lockdowns ideologisch begleitet wurden. Auf allen Kanälen dramatische Auftritte von Einsatzleitern und Politikern. Als ich mit meinem zwölfjährigen Sohn die Abendnachrichten ansah, meinte er: «Das ist ja wie die Berichterstattung aus einem Krieg.»
Der bekannte Kritiker der Corona-Maßnahmen und Unternehmer Gerald Markel schrieb auf Telegram von sekundenlangen schrillen Alarmmeldungen, die er am Handy für ganz andere Regionen erhielt – «wie in einem Roland-Emmerich-Endzeitfilm». Und weiter:
«14 Tage vor der Wahl wird da eine Alarmstimmung und eine Hysterie geschürt, die ohne Beispiel ist. Die Menschen werden in Panik gehalten, weil panische Menschen leichter kontrollierbar sind. Und zufällig hat die Babler-SPÖ die Klimareligion entdeckt und überholt die grüne Endzeitsekte mit radikalst-irren Vorschlägen. (…) Hier wird Wahlkampf mit einer Unwetterkatastrophe gemacht. So eine Sauerei!»
Politische Instrumentalisierung
Von Regierung und Medien wurde verlautbart, dass angesichts der Katastrophe nicht die Zeit für Wahlkampf sei, der dann auch «ausgesetzt» wurde. Das war allerdings Heuchelei. Die Systemmedien gaben dem Bundeskanzler und Ministern von ÖVP und Grünen sowie den Landeshauptleute von Niederösterreich (ÖVP) und Wien (SPÖ) viel Raum, um sich als Krisenmanager zu inszenieren.
Der angebliche Wahlkampfstopp entpuppte sich in der Realität als Maulkorb für die Oppositionsparteien, also insbesondere für die rechtspopulistische FPÖ und die liberalen NEOS, sich zu anderen Themen zu äußern. Der bekannte Politikberater Thomas Hofer analysierte, dass das den Regierungsparteien nicht viel helfen werde, da die meisten Wähler ihre Entscheidung bereits getroffen hätten. Wird sich zeigen, ob das stimmt, ob nicht doch die ÖVP vom Hochwasser profitieren wird.
Jedenfalls ist es notwendig, die hysterische politisch-mediale Inszenierung in Relation zu setzen. Die fünf Todesopfer des Hochwassers sind schlimm. Allerdings starben etwa 2023 in Österreich 298 Menschen im Straßenverkehr und 1.212 durch Selbstmorde, an denen die psychischen Folgen der Corona-Maßnahmen sicherlich ihren Anteil haben. Dazu kommt die Übersterblichkeit durch Herzinfarkte, Schlaganfälle und Krebserkrankungen, die höchstwahrscheinlich auf die mRNA-Injektionen zurückgehen. All diese Toten interessieren die Regierung und die Mainstream-Medien nicht.
Die Kosten für die Wiederherstellung von Häusern und Infrastruktur, die durch die Überflutungen beschädigt wurden, werden erheblich sein. Kanzler Karl Nehammer hat 75 Millionen Euro als Hilfe für Betroffene angekündigt, 45 Millionen davon aus Bundesmitteln. Das ist freilich ein Bruchteil der Milliarden, die für die Finanzierung der Corona-Lockdowns ausgegeben wurden und für die Beteiligung am NATO-Projekt «Sky Shield» ausgegeben werden.
Die Nagelprobe, wie ernst die Sprüche der Systemparteien zu nehmen sind, wird sein, ob die Flutopfer tatsächlich und rasch Unterstützung bekommen. FPÖ-Kanzlerkandidat Herbert Kickl forderte eine «gesetzliche Regelung, welche die Betroffenen aus der Rolle der Bittsteller herausbringt und ihnen einen Rechtsanspruch auf finanzielle Entschädigung garantiert – in Form einer Soforthilfe, also Akontozahlungen». Denn in «der Vergangenheit mussten die Opfer von Naturkatastrophen oft jahrelang auf Entschädigungs- oder Unterstützungszahlungen warten, konnten dringend notwendige Sanierungsarbeiten nicht durchführen oder mussten Kredite aufnehmen, sofern sie überhaupt einen Kredit bekamen. Manche gingen überhaupt leer aus oder wurden mit Almosen abgespeist. Damit muss jetzt Schluss sein».
Benutzt wird das Hochwasser in Niederösterreich von den grün dominierten Medien auch, um für die EU-Renaturierungsverordnung zu trommeln, die in der österreichischen Regierung heiß umstritten war. Dazu müssen in diesem Zusammenhang unter anderem zwei konkrete Dinge angemerkt werden: Erstens wurden von kurzsichtigen Lokalpolitikern in den letzten Jahrzehnten zig tausende Baugründe in überflutungsgefährdeten Zonen vergeben – sollen all diese Häuser nun wieder abgerissen werden? Zweitens würden renaturierte «natürliche Flussverläufe» für Wien ein Desaster bedeuten. Erst mit menschlichen Bauwerken – nämlich dem großen Auffangbecken in Auhof für den Wienfluss und der Donauinsel mit dem Entlastungsgerinne für die Donau – wurde die Stadt vor den früher üblichen Überschwemmungen befreit.
Forciertes Klimanarrativ
Am Höhepunkt der aktuellen Überflutungen sagte der grüne Vizekanzler Werner Kogler scheinheilig, dass jetzt die Hilfe im Vordergrund stehe und nicht die Zeit für die Klimadebatte sei. Andere Politiker und vor allem die üblichen Medien waren da deutlich offensiver und beten seitdem ihr Mantra von der Häufung von «Extremwetterereignissen», die eine Folge der «menschengemachten Klimakatastrophe» seien.
Im Mainstream wird seit einigen Jahren gefühlt jeder zweite Wetterbericht, egal ob es mal kalt und stürmisch oder im Sommer einige Wochen trocken und heiß ist, benutzt, um dem Publikum das KIimanarrativ in die Köpfe zu hämmern. Nun war seitens der Klima-Ideologen in Politik und Medien von einer «nie dagewesenen Extremsituation» die Rede.
Wie so oft demonstriert die Klima-Sekte damit nur ihre Unkenntnis. Als Beispiel sei das Madalenen-Hochwasser von 1342 genannt. Betroffen waren unter anderem Rhein, Main, Donau, Mosel, Moldau, Elbe, Weser, Werra, Lahn und Unstrut. In den Städten wurden fast alle Brücken zerstört. Allein in der Donauregion starben über 6000 Menschen. Und dafür kann der CO2-Ausstoß der Industriegesellschaft wohl kaum verantwortlich sein.
Ob es wirklich stimmt, dass Extremwettersituationen zunehmen, hat sich «Zahlenfreak» Oliver Lerch auf seinem Blog näher angesehen. Er verfolgt keine Ideologie, sondern recherchiert stets ergebnisoffen Daten. Dabei zeigt sich aus den Versicherungsdaten: Extremwettersituationen nehmen seit 2015 ab, und zwar sowohl Dürre, Frost, Hagel, Sturm und Überschwemmung. Dabei ist es deutlich sinnvoller, bei Versicherungen nachzufragen als bei politisch gefärbten Institutionen wie Geosphere.
Der ORF beispielsweise beruft sich seit Jahren auf eine ideologisch geprägte Lobbyorganisation, wenn sich in Wettermeldungen oftmals die gleiche Behauptung findet: «Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat (IPCC) aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.»
Während diese Behauptung nicht wissenschaftlich begründet wird, belegen zahlreiche Einzelstudien, dass es Extremwetterereignisse schon immer in ähnlichem Ausmaß gegeben hat oder sie sogar rückläufig sind. So werden Dürreperioden ebenso tendenziell weniger wie Wirbelstürme und Starkregen-Ereignisse oder generell zunehmende Niederschläge.
Wie ich an anderer Stelle herausgearbeitet habe, ist das, was der Mainstream in der Klimafrage als unumstößliche Dogmen verkauft, wissenschaftlich unhaltbar. Der religiöse Eifer der Klimaalarmisten kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Suppe ihrer Argumente ausgesprochen dünn ist. Sowohl historisch als auch physikalisch betrachtet, ist die Behauptung einer Klimakrise Unsinn. Hinter der Klimaagenda verborgen sind einerseits Interessen bestimmter Kapitalgruppen, andererseits allgemeine Motive der globalistischen Eliten.
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