Inmitten der Zerstörungen im Gazastreifen haben die Geschwister Luay und Najah der Familie Khudeir trotz viermaliger Vertreibung Hoffnung und Sinn in der Landwirtschaft gefunden. Laut The Electronic Intifada stammen der 46-Jährige und die 59-Jährige ursprünglich aus Beit Lahiya im Norden. Beide hätten sechs Kinder. Während der israelischen Angriffe seien sie gezwungen worden, zu fliehen. Vier Mal seien sie umgezogen, zuerst in den Süden und dann ins Zentrum des Gazastreifens. Ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft sei ungebrochen.
Die Idee, das Land wieder zu bewirtschaften, kam Najah The Electronic Intifada zufolge, als sie in Rafah nach Brennholz suchte, zu einer Zeit, als es in der Gegend einen ernsten Mangel an Kochgas gab. Sie sei auf wilden Knoblauch gestoßen und habe beschlossen, ihn zu Luay zu bringen. Najah erninnere sich, gefragt zu haben:
«Warum sollten wir mit der Landwirtschaft aufhören? Lass uns auch unter diesen Umständen weiter anbauen.»
Vor dem Konflikt hätten die beiden 55.000 Quadratmeter Land bewirtschaftet und Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln und Blattgemüse produziert. Die Vertreibung habe sie nicht abgeschreckt. Mit mitgebrachtem Saatgut hätten sie begonnen, in der Nähe ihrer Notunterkünfte Radieschen, Knoblauch, Mangold und Minze anzubauen. Luay bemerkte:
«Wir verwenden das Wasser für die Bewässerung der Pflanzen wieder, anstatt es in Gruben zu sammeln und in Abwasser zu verwandeln.»
Ihre Bemühungen zahlten sich gemäß The Electronic Intifada während des Ramadan aus, als ihre Ernten inmitten der Nahrungsmittelknappheit gut gediehen seien. Die Geschwister seien nicht auf Profit aus. Sie würden sich selbst, ihre Verwandten und Nachbarn ernähren.
Ihr Land in Beit Lahiya sei zerstört worden, so The Electronic Intifada, aber sie würden sich weigern, ihre Bindung an den Boden aufzugeben. Najah drückte es so aus:
«Ich fühle mich sicher, wenn meine Umgebung grün ist, auch wenn ich weit weg von meinem Zuhause und meinem Land bin.»
Selbst nach einer vierten Umsiedlung nach Khan Younis, wo sie auf sandiges Gelände gestoßen seien, hätten sie weitergepflanzt und damit ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. Najah stellte fest:
«Wenn ich vor meinen Pflanzen sitze, fühle ich eine Erneuerung des Geistes. Ich bringe meinen Kindern bei, dass das Leben trotz aller Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, weitergeht.»