Mitte August hat das deutsche Bundeskabinett eine begrenzte Cannabis-Legalisierung gebilligt. Nun muss der Bundestag über das Gesetz entscheiden. In den USA haben ab 2022 21 Staaten und Washington D.C. den Freizeitkonsum von Marihuana legalisiert. Medizinisches Marihuana ist in 38 Staaten und dem District of Columbia legal. Auf Bundesebene bleibt es allerdings illegal.
Forscher der Mailman School of Health der Columbia University haben nun erstmals hohe Metallwerte im Blut und Urin von Marihuanakonsumenten festgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass Marihuana eine Ursache für Blei- und Kadmiumvergiftungen sein kann. Über die Arbeit berichtet Study Finds.
Die Wissenschaftler haben die Studie durchgeführt, weil die Cannabispflanze als Metallfänger bekannt ist. Das Team ermittelte, dass diejenigen, die ausschliesslich Marihuana konsumierten, sowohl in ihrem Blut als auch in ihrem Urin wesentlich höhere Blei- und Kadmiumkonzentrationen aufwiesen als diejenigen, die Tabak und Cannabis, nur Tabak oder gar nichts konsumierten.
Da Cannabis in den USA auf Bundesebene weiterhin illegal ist, gibt es Study Finds zufolge nur sehr wenige Vorschriften in Bezug auf Kontaminanten. Es gebe keine Leitlinien von Bundesbehörden wie der U.S. Food and Drug Administration (FDA).
Gemäss Study Finds ist dies möglicherweise die bisher grösste Studie, die einen Zusammenhang zwischen Marihuanakonsum und Metallexposition im Körper herstellt. Bisherige Studien hätten sich nur mit den Schwermetallen in der Pflanze selbst befasst.
Gemäss den Autoren nimmt die Cannabispflanze Metalle aus dem Wasser und aus dem Boden sowie aus Düngemitteln und Pestiziden auf.
Die Hauptautorin Tiffany R. Sanchez, Assistenzprofessorin für Umweltgesundheitswissenschaften an der Columbia University Mailman School of Public Health, erklärte:
«Künftig sollten Forschungen zum Cannabiskonsum und zu Cannabisverunreinigungen, insbesondere zu Metallen, durchgeführt werden, um Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Cannabiskonsumenten auszuräumen.»
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