Am 10. Oktober 2024 haben sich in den USA Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Food and Drug Administration (FDA), der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), der National Institutes of Health (NIH) sowie Kinderärzte für Infektionskrankheiten zu einer mehrstündigen Sitzung getroffen, um den aktuellen Stand und die weitere Entwicklung von Impfstoffen «für eine sich abzeichnende globale Vogelgrippepandemie 2024-2025» zu diskutieren. Darüber berichtet die Biotech-Analystin Karen Kingston.
Jerry Weir vom Center for Biologics Evaluation Research (CBER) der FDA habe dabei mehrfach deutlich gemacht, dass die FDA die volle Zulassung für H5N1-Grippeimpfstoffe (oder andere H5-Stämme) erteilen werde, wenn die WHO einen Notstand der öffentlichen Gesundheit ausrufen wird. Weir erklärte:
«Das Szenario geht davon aus, dass alle vom VRBPAC [Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee] empfohlenen Stammänderungen während einer ausgerufenen Pandemie durchgeführt, aber keine klinischen Daten vor der Zulassung erfordern würden (...) In jedem Fall würden wir während der Pandemie die Stammänderung verwenden, und die Daten zur Sicherheit, Immunogenität und sogar Wirksamkeit würden nach der Zulassung kommen.»
Doch laut Kingston liegen weder Daten zur Sicherheit noch zur Wirksamkeit der Impfstoffe aus klinischen Studien vor. Zudem warnt sie davor, dass eine vollständige FDA-Zulassung (bzw. Notfallgenehmigung) des Impfstoffs Massenimpfungen ermögliche. Bundes- und Landesregierungen sowie Arbeitgeber könnten den H5N1-Impfstoff dann für Erwachsene und Kinder gleichermaßen vorschreiben.
Nach Angaben der WHO hat die H5N1-Grippe eine Sterblichkeitsrate von 52 Prozent. Doch Kingston hat eine gute Nachricht: Wie kann H5N1 zu einer globalen Pandemie werden? Das kann es nicht. Es kann eine „Panik-Pandemie“ auslösen, aber keine hochinfektiöse virale Pandemie.