Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften.
Christian Drosten im November 2021
Liebe Leserinnen und Leser!
Drei ganze Jahre lang hatte sich das Magazin Multipolar darum bemüht, an die so genannten «RKI-Files» zu gelangen. Dabei handelt es sich um die mehr als 200 schriftlichen Ergebnisprotokolledes des Krisenstabs des Robert Koch-Institut (RKI), der im Zuge der Covid-19-Panikmache eingerichtet wurde. Sie umfassen 456 PDF-Dateien mit 2.065 Seiten.
Schließlich wurde vor Gericht ein Sieg errungen, sodass die Daten veröffentlicht werden mussen. «Doch die Journalisten trauten ihren Augen kaum», wie es die Berliner Zeitung formulierte. Denn «von den rund 1.000 Seiten, die nur die Daten vom Beginn der Pandemie bis Mitte 2021 enthielten, waren massenweise Seiten geschwärzt».
Transition News berichtete mehrfach darüber, unter anderem hier, hier und hier.
Durch die Schwärzungen war etwa nicht in Erfahrung zu bringen, wer zu Beginn der «Corona-Zeit» die Risikobewertung auf «hoch» gestuft hatte, obwohl dies selbst die offiziellen Daten gar nicht hergaben. Denn der Name dieser Person war wie so vieles, vieles andere geschwärzt.
Multipolar vermutete, dass die für die Hochstufung verantwortliche Person außerhalb des RKI zu finden sein müsste und somit auf einer «politischen Anweisung eines externen Akteurs» basiere.
Doch nun stellt sich heraus, dass es sich bei dem Verantwortlichen um Lars Schaade handelt, den aktuellen Präsidenten des RKI. Er war seit 2011 Stellvertreter von Lothar Wieler, dem seinerzeitigen RKI-Chef, und wurde 2023 dessen Nachfolger.
Möglich wurde dies dadurch, dass nun ein Whistleblower des RKI der freien Journalistin Aya Velázquez die gesamten ungeschwärzten Protokolle des RKI-Krisenstabes aus den Jahren 2020 bis 2023 hat zukommen lassen. Diese hat sie der Öffentlichkeit inklusive Download-Link zugänglich gemacht, wie sie auf X bekanntgab.
Dass die Protokolle nun in Gänze ungeschwärzt vorliegen, ist ohne Frage eine großartige Sache – und Velazquez gebührt Dank dafür, dass sie dies möglich gemacht hat.
Für mich das Spaktakulärste daran: Dass das «größte Narrativ der Pandemie», wie es die Berliner Zeitung formuliert, nämlich das von der «Pandemie der Ungeimpften», endgültig «als Lüge enttarnt» ist. Die Berliner Zeitung weiter:
«Aus dem Protokoll vom 5. November 2021 [ergibt sich], dass die Experten des Gremiums höchstselbst berichteten: ‹In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht nicht korrekt. Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in Kommunikation aufgegriffen werden?›
Offenbar wurde diese Frage verneint. Denn im Herbst und Winter 2021 war das Narrativ von der ‹Pandemie der Ungeimpften› in aller Munde.»
Trotz fehlender wissenschaftlicher Grundlage wurde dieses Narrativ geradezu gebetsmühlenartig wiederholt. Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery verstieg sich im November 2021 gar zu der Formulierung, es gebe die «Tyrannei der Ungeimpften».
Dabei formulierte sogar Deutschlands Obervirologe Christian Drosten im gleichen Zeitraum ausnahmsweise mal einen faktisch abgesicherten Satz und sagte tatsächlich: «Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften.» Tragischerweise schenkte ihm das Politestablishment in genau diesem Fall kein Gehör ...
Was aber nun? Bekanntlich heißt Recht haben nicht automatisch, dass man auch Recht bekommt. Velázquez gab in diesem Zusammenhang auf einer für den Vormittag anberaumten Presskonferenz der Hoffnung Ausdruck, dass «nun eine kompromisslose und ehrliche Aufarbeitung der Corona-Politik in Deutschland» beginnen könne.
Die Nachdenkseiten schreiben dazu, «die auf der Pressekonferenz zitierten Protokollauszüge der bisher geschwärzten Teile haben das Potenzial, diese Republik in ihren Grundfesten zu erschüttern».
Das wäre natürlich sehr zu wünschen, wenn dabei ein wirklicher Rechtsstaat mit einer gerechten und friedvollen Gesellschaft bei herumkommt. Doch allein der Umstand, dass man bei Velázquez’ Pressekonferenz vergebens die Mikrofone von ZDF, ARD oder auch größeren privaten Sendeanstalten suchte, wie die Nachdenkseiten berichten, lässt befürchten, dass die Politik Arm in Arm mit den Gerichten und großen Medien mal wieder nicht reagieren und alles nur aussitzen werden.
Apropos «nicht reagieren»: Da hat Velazquez durchaus auch noch Verbesserungspotenzial. So hat sie trotz Nachfrage nicht reagiert, also Transition News sie um ein Interview bat zu ihrem X-Post, in dem sie behauptete, «der sogenannte Widerstand ist um keinen Deut besser als der Mainstream. Er ist WIE der Mainstream, nur spiegelverkehrt. Blinde, irrationale Heldenverehrung, Gruppendruck, Fraktionszwang, Mobbing, Abweichler wegbeißen.»
Und auch hat sie nicht reagiert, als Transition News sie um ein Interview bat zu einen in ihrem Telegram-Kanal veröffentlichten Vorwurf gegen unser Magazin. Dieser lautete: «Das bei Maßnahmenkritikern beliebte Informationsportal Transition News teilt regelmäßig Beiträge des rechten Senders AUF1» – ein Vorwurf, den wir so nicht nachvollziehen konnten und den wir nach wie vor für unangebracht halten.
Also liebe Aya, melde dich! Wir sprechen gerne mit dir!
Alles Gute – trotz allem!
Torsten Engelbrecht
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