In den letzten zwei Monaten haben Huthi-Rebellen im Jemen Schiffe im Roten Meer angegriffen, wodurch weltweit Besorgnis über die mögliche Störung des Welthandels und regionale Stabilität entstanden ist, wie zum Beispiel SRF oder die griechische Iefimerida melden. Die Angriffe begannen am 19. November und steigerten sich in den Tagen danach, als ballistische Raketen auf Handelsschiffe abgefeuert wurden, wobei eines dieser Schiffe getroffen wurde – ein beunruhigender Präzedenzfall.
Der Suezkanal in Ägypten, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, spielt eine entscheidende Rolle im Welthandel, da etwa 30 Prozent des globalen Handelsvolumens über diese Route abgewickelt wird. Die Huthi-Angriffe zwingen Schiffe dazu, die viel längere Route um das Kap der Guten Hoffnung zu wählen, was zu erheblichen Verzögerungen führt.
Diese Umleitungen erhöhen die Betriebskosten erheblich, was zu einem Anstieg der Warenpreise für den Endverbraucher führen könnte. Grosse Reedereien wie Hapag Lloyd, MSC und Maersk sowie der Ölkonzern BP haben bereits angekündigt, den Suezkanal zu meiden. Die Auswirkungen gehen über die Schifffahrt hinaus und betreffen auch die Versicherungskosten für Schiffe, die um das Zehnfache gestiegen sind und zusätzlich zu den möglichen Preissteigerungen beitragen.
Zentralbanken weltweit sind ebenfalls besorgt, da diese Ereignisse ihre Pläne für eine Zinssenkung im Jahr 2024 beeinträchtigen könnten.
Die Huthi-Rebellen haben mit Raketenangriffen auf US-Kriegsschiffe gedroht, falls Washington sich weiterhin in den jemenitischen Bürgerkrieg einmischt. Verschiedene Länder haben angekündigt, Kriegsschiffe ins Rote Meer zu schicken, um die Route durch den Suezkanal zu schützen und haben eine internationale Task Force für die Sicherheit in dieser Region gegründet.
Einige Schiffe haben versucht, ihre Position zu verschleiern, indem sie ihre Transponder abschalten, um nicht von den Huthi-Rebellen entdeckt zu werden. Dies erschwert die Ortung der Schiffe, kann aber die Fähigkeit des Militärs beeinträchtigen, im Bedarfsfall Unterstützung zu leisten.
Stark betroffen ist die alte Seefahrernation Griechenland. Das Land ist die weltweit grösste Schifffahrtsnation. Gleichzeitig liegt das Land nahe am Suezkanal und wickelt einen erklecklichen Teil seines Handelsvolumens über diese Wasserstrasse ab.
Der Suezkanal war nach dem Sechstagekrieg von 1967 bis 1975 geschlossen. Israel eroberte in diesem Krieg die Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland und die Golanhöhen. Es drang damals bis an den Suezkanal vor.